3. Mai 2021
PRESSEMITTEILUNG NR. 22/2021
IG Metall fordert Transformationsfonds zum grünen Umbau der Stahlindustrie
10 Milliarden Euro für einen Transformationsfonds für die Stahlindustrie bis 2030 nötig +++ Jürgen Kerner: „Unternehmen brauchen jetzt eine substanzielle und verbindliche Zusage und Planbarkeit. Andernfalls drohen mittelfristig Arbeitsplätze unwiederbringlich verloren zu gehen.“

Frankfurt am Main – Nach dem heutigen Gespräch von Vertretern der Stahlindustrie und der IG Metall mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zur Förderung von grünem Stahl drückt die IG Metall aufs Tempo und fordert konkrete Förderzusagen der Politik: „Kein deutsches Stahlunternehmen wird die Transformation aus eigener Kraft finanzieren können. Darum brauchen die Unternehmen jetzt eine substanzielle und verbindliche Zusage und Planbarkeit. Andernfalls drohen mittelfristig Arbeitsplätze unwiederbringlich verloren zu gehen“, warnte Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall und im geschäftsführenden Vorstand unter anderem Zuständig für den Stahlbereich. „Wenn sich die Politik bei der Verschärfung der Klimaziele überbietet, aber konkrete Handlungs- und Umsetzungsmaßnahmen verschiebt, dann verlieren wir die Beschäftigten im Stahlbereich und wertvolle Zeit bei der CO2-Reduktion!“

Die IG Metall fordert daher jetzt unverzüglich einen Transformationsfonds für die Stahlindustrie einzurichten, ausgestattet mit 10 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Nur so sei das erklärte Ziel der Umstellung von 10 Millionen Tonnen bis 2030 zu erreichen. Dadurch können 17 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Aus diesem Fonds können sowohl Investitionen so wie auch erhöhte operative Kosten für grünen Stahl gefördert werden. Auch die Unternehmen müssen sich anteilig an den Kosten beteiligen.

Die IG Metall betont, dass diese Förderung eine lohnende Investition in Klima und Arbeitsplätze ist: „In der Stahlindustrie gibt es den größten Hebel im gesamten industriellen Sektor, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Jeder eingesetzte Euro für Klimaschutz hat in der Stahlindustrie die größte Wirkung. Allerdings muss jetzt konkret gehandelt werden“, so Jürgen Kerner.

Am 15. Juli 2020 hatte die Bundesregierung das Handlungskonzept Stahl verabschiedet. Seitdem befinden sich die Stahlindustrie, die Wirtschaftsvereinigung Stahl und die IG Metall sowie das Bundeswirtschaftsministerium in einem Dialog, um die nachhaltige Dekarbonisierung der Stahlindustrie zu ermöglichen. Über die Notwendigkeit einer öffentlichen Förderung besteht weitgehend Einigkeit. An den Details einer gemeinsamen Erklärung wird in den nächsten Tagen noch gearbeitet.


weitere Informationen und Pressebilder von Jürgern Kerner


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