2. April 2014
Pressemitteilung Nr. 11/2014
IG Metall: Große Mehrheit der Jungen für abschlagsfreie Rente für langjährig Versicherte

Frankfurt am Main – Die IG Metall stellt in der Debatte um die abschlagfreie Rente für langjährig Versicherte eine hohe Unterstützung der Bevölkerung fest. Junge Menschen begrüßten die vorzeitige, abschlagsfreie Rente für Menschen, die lange gearbeitet haben. Bei den 18- bis 34-Jährigen liege die Zustimmung mit 89 Prozent sogar über dem Durchschnitt aller Befragten von 87 Prozent. Das hat eine repräsentative TNS-Infratest-Umfrage im Auftrag der IG Metall ergeben. „Wer, wie etwa der BDA-Präsident Ingo Kamer oder die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, mit der Ablehnung eines abschlagfreien Rentenzugangs für langjährige Versicherte die Belange der jungen Menschen zu vertreten vorgibt, führt die Bevölkerung wissentlich in die Irre“, sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Mittwoch in Frankfurt.

Mit Blick auf die öffentliche Debatte sagte Urban: „Insbesondere neoliberale Wissenschaftler und Arbeitgebervertreter inszenieren sich als Verfechter der Interessen der Jugend. Doch die Interessen der Jugend sind anders gelagert, als dies in der öffentlichen Debatte immer wieder kolportiert wird. Wir reden nicht über die Jugend, wir reden mit ihr. Die abschlagsfreie Rente findet in der gesamten Bevölkerung hohe Akzeptanz, auch bei der jungen Generation. Die Jugend will aber weitere Maßnahmen, an denen sie auch partizipiert. Dies gilt insbesondere für das Rentenniveau.“

Deutlich werde in der Studie, dass das aktuelle Rentenpaket der Bundesregierung notwendig, aber keineswegs hinreichend sei. Nur 26 Prozent der 18- bis 34-Jährigen gehe davon aus, dass „sie von ihrer gesetzlichen Rente später gut leben können.“ Daher fordern auch 80 Prozent dieser Altersgruppe die Stabilisierung des Rentenniveaus. Um eine Rente zu bekommen, die den Lebensstandard im Alter annähernd sichert, sind nahezu zwei Drittel aller Befragten (64 Prozent) bereit, für eine höhere gesetzliche Rente auch einen höheren, paritätisch finanzierten, Rentenbeitrag zu entrichten. Im Gegensatz zur veröffentlichten Meinung liege der Anteil bei den 18- bis 34-Jährigen noch höher und zwar bei 74 Prozent.

„Die öffentliche Debatte läuft schief: Hohe Zustimmung in der Bevölkerung, Ablehnung bei einem Teil der Politik und den Wirtschaftslobbyisten zeigen, dass sich die Entscheidungseliten von der Bevölkerung entfernt haben. Das ist kein guter Befund für die Demokratie in unserem Land“, kritisierte Urban. Zudem zeigten auch andere Untersuchungen, wie die jüngst von Gesamtmetall über die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft in Auftrag gegebene Allensbach-Umfrage, hohe Zustimmungswerte für einen abschlagsfreien Ausstieg in die Rente.


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