9. März 2013
Pressemitteilung Nr. 11/2013
IG Metall Jugend startet Kampagne für grundlegende Bildungsreform „Revolution Bildung“

Frankfurt/Main – Die IG Metall hat eine grundlegende Bildungsreform gefordert. „Das Bildungssystem gerät immer mehr in die Kritik angesichts sinkender Qualität für alle, steigender Kosten für den Einzelnen und wachsender sozialer Ungleichheit“, sagte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, am Samstag in Frankfurt. „Wir brauchen ein Modell, das lebenslanges Lernen ermöglicht, mit dem Recht auf Fortbildung und auf bezahlte Freistellung für die berufliche Weiterqualifizierung.“

Die Herkunft der Kinder entscheide immer noch gravierend über die soziale und berufliche Zukunft. 83 Prozent der Kinder von Eltern mit einem Hochschulabschluss beginnen selbst ein Studium, bei den Kindern von Nichtakademikern sind es nur 23 Prozent. Trotz Fachkräftemangels investierten die Unternehmen nur magere 0,7 Prozent der Arbeitskosten in Fort- und Weiterbildung. Der Stress im Bildungssystem nehme auf Kosten der Qualität zu, weil die Ausbildungszeiten an Schulen und Universitäten immer mehr verkürzt werden. Die Quote der Studienabbrecher sei seit 2006 von 25 auf heute 35 Prozent gestiegen, kritisierte Wetzel.

In den nächsten Monaten werde die IG Metall-Jugend mit der Kampagne „Revolution Bildung“ im Vorfeld der Bundestagswahlen Druck auf die Politik machen. „Bildungsausgaben sind kein Kostenfaktor, sondern Investitionen in unsere Zukunft. Das bedeutet, dass der Staat mehr in Bildung investieren, aber auch, dass die Wirtschaft finanziell mehr Verantwortung übernehmen muss“, sagte Eric Leiderer, Bundesjugendsekretär der IG Metall, anlässlich der Auftaktveranstaltung mit 350 jungen Aktiven. „Bildung ist das zentrale Thema für junge Menschen. Sie sprechen der IG Metall beim Thema Bildung eine hohe Kompetenz zu“, sagte Leiderer.

Die IG Metall-Jugend werde in Kürze in einem Bildungsmanifest ihre Forderungen öffentlich darstellen und mit unterschiedlichen Aktionen, wie am Samstagabend in der Frankfurter Innenstadt, in zugespitzter Form auf den Punkt bringen. „Die Politik hat in den letzten Jahren versagt. Sie hat zugelassen, dass immer mehr Menschen abgehängt werden“, kritisierte Leiderer. „Das wollen wir ändern und gehen mit unserer neuen Kampagne ’Revolution Bildung’ an den Start.“


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