10. Januar 2018
Pressemitteilung Nr. 04/2018
IG Metall: Knapp 75 000 Beschäftigte im Warnstreik
An den Warnstreiks im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie haben sich heute bundesweit knapp 75 000 Beschäftigte aus über 350 Betrieben beteiligt (Stand: 14 Uhr). Seit Ende der Friedenspflicht sind insgesamt rund 160 000 Metallerinnen und Metaller auf die Straße gegangen.

Frankfurt am Main – An den Warnstreiks im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie haben sich heute bundesweit knapp 75.000 Beschäftigte aus über 350 Betrieben beteiligt (Stand: 14 Uhr). Seit Ende der Friedenspflicht sind insgesamt rund 160.000 Metallerinnen und Metaller auf die Straße gegangen, um ihrer Tarifforderung Nachdruck zu verleihen und gegen das unzureichende Angebot der Arbeitgeber zu protestieren. Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, bekräftigte auf einer Kundgebung vor 2.000 Warnstreikenden am Mittwoch in Homburg/Saar: „Mit der IG Metall wird es einen Tarifabschluss nur mit allen drei Komponenten geben: Eine ordentliche Entgelterhöhung. Eine Wahloption, die Arbeitszeit befristet zu reduzieren. Und Zuschüsse, die die Arbeitszeitreduzierung bei Kindererziehung, in Pflegesituationen und für die Gesundheit auch für alle möglich machen.“

Der Schwerpunkt der Warnstreiks lag am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen. Dort legten mehr als 25.000 Beschäftigte aus 178 Betrieben kurzzeitig die Arbeit nieder. In Wuppertal beteiligten sich an einer gemeinsamen Kundgebung 1.000 Beschäftigte aus mehreren Betrieben. In Hellenthal demonstrierten 1.000 Metallerinnen und Metaller aus sieben Betrieben. In Neuss legten rund 750 Beschäftigte kurzzeitig die Arbeit nieder und beteiligten sich an einer Kundgebung bei Pierburg Plant.


Schwerpunkt am Mittwoch: NRW

Mehr als 16.000 Metallerinnen und Metaller aus mehr als 80 Betrieben traten in Baden-Württemberg kurzzeitig in den Ausstand. Ein Schwerpunkt war eine Aktion vor der Heidelberger Druckmaschinen AG in Wiesloch, an der sich rund 3.000 Beschäftigte, auch von benachbarten Firmen, beteiligt haben. In Freiburg demonstrierten 350 Beschäftigte aus 14 kleineren Betrieben. Weitere größere Kundgebungen gab es bei Bosch in Bühl mit 500 Beschäftigten und Caterpillar in Mannheim mit 450 Beschäftigten.

In Bayern gingen mehr als 12.000 Beschäftigte aus 18 Unternehmen vor die Tore. Die größte Aktion gab es in München bei MAN Truck & Bus in München mit 3.000 Teilnehmern. Bei ZF in Passau legten 2.800 Beschäftigte kurzzeitig die Arbeit nieder. An Aktionen bei Premium AEROTEC in Augsburg beteiligten sich 1.700 Beschäftigte.

Mehr als 12.000 Beschäftigte traten im IG Metall-Bezirk Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Saarland) in den Warnstreik. Ein Schwerpunkt lag im Ford-Industriepark in Saarlouis mit rund 4.000 Teilnehmern. In Homburg sprach der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, vor 2.000 Warnstreikteilnehmern. In Offenbach redete IG Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner beim Warnstreik der Beschäftigten des Druckmaschinenherstellers Manroland Sheetfeed.

Im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen folgten 1.850 Beschäftigte aus acht Betrieben dem Aufruf der Gewerkschaft zum Warnstreik. In Berlin beteiligten sich 700 Metallerinnen und Metaller aus dem Mercedes-Benz Werk Berlin und GE Energy Power Conversion mit zweieinhalbstündigen Arbeitsniederlegungen. Auf dem Warnstreik bei ZF Getriebe in Brandenburg sprach IG Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Lemb zu den Beschäftigten.

In Sachsen legten 200 Beschäftigte bei Siemens in Chemnitz die Arbeit nieder. Rund 300 Beschäftigte bei Siemens Compressor Systems, Siemens Schaltanlagenbau Böhlitz-Ehrenberg und Siemens AG Niederlassung Leipzig folgten in Leipzig-Plagwitz dem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik mit Kundgebung.


Ausweitung der Warnstreiks absehbar

Rund 4.600 Metallerinnen und Metaller aus 23 Betrieben folgten im Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt dem Aufruf der IG Metall. Im Raum Hannover beteiligten sich rund 1.000 Beschäftigte an Aktionen, mehr als 500 in Braunschweig. In Sachsen-Anhalt beteiligten sich mehr als 400 Beschäftigte an Aktionen in Hettstedt und Schönebeck. Schwerpunkte waren auch der Raum Osnabrück, Nienburg-Stadthagen und die Region Süd-Niedersachsen-Harz.

Im Bezirk Küste gingen 655 Beschäftigte aus sechs Betrieben in Hamburg und im nordwestlichen Niedersachsen auf die Straße. Warnstreiks gab es bei Hydro Aluminium in Hamburg, Linde & Wiemann in Südbrookmerland sowie Manitowoc, Wessel-Hydraulik, Neue Jadewerft sowie Turbo-Technik in Wilhelmshaven.

Im Laufe des Nachmittags und Abends sind weitere Aktionen geplant, teilte die IG Metall mit.

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