29. September 2016
Pressemitteilung Nr. 40/2016
IG Metall: Maschinenbau braucht hohe Produktqualität, Innovation und qualifizierte Beschäftigte ...
... als Zukunftsstrategie

Berlin – Die IG Metall hat Anforderungen für die Zukunft des Maschinen- und Anlagenbaus formuliert. Die Branche müsse auch weiterhin ihre wichtige Rolle für die wirtschaftliche und beschäftigungspolitische Entwicklung behalten. „Die Branche ist gefordert, weiterhin als Hightech-Industrie zu agieren. Sie darf den Anschluss an die digitale Transformation der Industrie nicht verpassen“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, anlässlich der Maschinenbaukonferenz am Donnerstag in Berlin.

Ein Abrücken von hoher Produktqualität in der Branche sei keine erfolgreiche Strategie angesichts der wachsenden globalen Konkurrenz und ginge zu Lasten der hiesigen Arbeitsplätze, kritisierte Hofmann. Den Low-Cost-Wettbewerb könne die größte deutsche Industriebranche nicht gewinnen. Sie müsse im Qualitätswettbewerb ihre Stärken ausspielen, um global wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu gehörten tariflich entlohnte Facharbeit, hoher Forschungs- und Entwicklungsaufwand sowie geschlossene Wertschöpfungsketten. Das exzellente Umfeld an Universitäten und Forschungseinrichtungen in den regionalen Industrieclustern ergänze diese Stärken.

Dass die Spitzentechnologie in der Branche eine hohe Attraktivität genieße, zeige sich unter anderem am zunehmenden Interesse chinesischer Investoren an führenden deutschen Unternehmen, sagte Wolfgang Lemb, für die Branche Maschinenbau zuständiges geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Entgegen häufig geäußerten Bedenken würden Investoren aus Fernost die deutsche Mitbestimmung akzeptieren und wüssten auch den Wert von Tarifverträgen zu schätzen.

Defizite des Maschinen- und Anlagenbaus sieht Lemb bei ,Green Tech’-Produkten und -Anlagen. Hier müsse die Branche mehr Wachstum generieren. „Vor allem die Großprojekte des Umbaus der Industriegesellschaft im Rahmen von Elektromobilität und Energiewende, sowie Querschnittstechnologien wie der Leichtbau, die ressourcensparende Mikrosystemtechnik und die Kraft-Wärme-Kopplung bieten Wachstumsfelder, für die bisher nur unzureichend Produkte und Anlagen entwickelt werden“, sagte Lemb.

Eine weitere Herausforderung zeige sich bei der demografischen Entwicklung der Branche. „Dem in vielen Sparten als Champion agierenden Maschinenbau droht die kollektive Vergreisung und eine Erlahmung der Innovationskraft. Der Altersdurch-schnitt der Beschäftigten von nahezu 50 Jahren verlangt umgehend nach vorausschauenden, den Fachkräftebedarf sichernden Konzepten“, sagte Lemb.

Die IG Metall habe Mittel des Bundesarbeitsministeriums und des Europäischen Sozialfonds akquiriert, um solche Konzepte zu entwickeln. Sie unterstütze so Betriebe des Maschinen- und Anlagenbaus, die mit praxisbezogenen Projekten die demografische Wende meistern wollen.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.igmetall.de/presse


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