Frankfurt am Main ― Am heutigen Montag um 24 Uhr endet in der aktuellen Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie die Friedenspflicht. Das heißt: Warnstreiks sind ab Dienstag möglich. Den ganzen Montag über zeigten Tausende Metallerinnen und Metaller aus Hunderten Betrieben im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags, dass sie sich auch unter Corona-Bedingungen für die Forderungen der IG Metall sichtbar und wirksam stark machen werden. An über 150 Orten fanden verschiedene Aktionen statt. In München fanden sich Metallerinnen und Metaller zu einer Sternfahrt zur Theresienwiese mit anschließender Kundgebung zusammen, in Kiel wurden Tarifhelden als Pappfiguren aufgestellt. In Duisburg machte eine Lichtinstallation und Kundgebung auf die Forderungen der Tarifrunde aufmerksam und in Emden fand eine Fahrraddemo mit Beschäftigten aus mehreren Betrieben statt. Virtuelle Mittagspausen, Kundgebungen vor den Werkstoren und Fotoaktionen fanden ebenfalls an zahlreichen Orten statt.
Den Angriffen der Arbeitgeber auf tarifliche Errungenschaften hat sich der Erste Vorsitzende der IG Metall heute entschlossen entgegengestellt und substanzielle Vorschläge eingefordert: „Was die Arbeitgeber uns bisher vorgelegt haben, sind Wundertüten ohne Inhalt. Damit haben die Arbeitgeber eine große Chance vertan; die Chance, in der Friedenspflicht zu einem vernünftigen und tragfähigen Kompromiss am Verhandlungstisch zu kommen. Die Lasten der Krise müssen jetzt gerecht verteilt werden. Krisenbewältigung einseitig auf Kosten der Beschäftigten ist mit uns nicht zu machen“, sagte Jörg Hofmann auf einer Veranstaltung der IG Metall in Crailsheim (Baden-Württemberg).
Höhepunkt und Abschluss des bundesweiten Aktionstags ist um 17 Uhr ein Livestream auf der Homepage der Gewerkschaft mit Berichten zu Aktionen am heutigen Tag, Experteninterviews und Livemusik beispielsweise von der Band Silbermond.
In der Nacht starten dann die ersten Warnstreiks, in Bremen bei Daimler Mercedes-Benz-Werk, in Hamburg bei Airbus Operations, in Lohr bei Bosch Rexroth, in Weilbach bei Linde Material Handling, in München bei RF360 Europe, in Regensburg bei Mahle-Behr und in Elchingen bei Bosch Rexroth.
Die IG Metall fordert für die mehr als 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in dieser Tarifbewegung ein Zukunftspaket. Dieses beinhaltet ein Volumen von vier Prozent, das je nach Situation der Betriebe zur Stärkung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen oder zur Finanzierung von Maßnahmen der Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann. Außerdem sollen mit Zukunftstarifverträgen passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten.
Den Livestream zum Tarifauftakt können Sie am Montag, 1. März, von 17 bis 19 Uhr hier verfolgen: www.igmetall.de/live
weitere Informationen und Pressebilder von Jörg Hofmann
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