Frankfurt am Main – Vor der vierten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber verstärkt. Rund 45.000 Beschäftigte aus 220 Betrieben beteiligten sich bis zum Mittag (14 Uhr) an Arbeitsniederlegungen, Kundgebungen und Frühschlussaktionen, teilte die IG Metall am Freitag in Frankfurt mit. Weitere Aktionen sind für den Nachmittag und Abend vorgesehen. Seit Beginn der Warnstreikaktionen demonstrierten bundesweit rund 750.000 Metallerinnen und Metaller aus mehr als 3.300 Betrieben für ihre Forderungen nach einer Entgelterhöhung um 5,5 Prozent sowie Regelungen zur Alters- und Bildungsteilzeit.
Der Schwerpunkt der heutigen Warnstreikaktionen lag in Baden-Württemberg. Dort verliehen knapp 16.700 Warnstreikende aus 80 Betrieben ihren Forderungen mit verschiedenen Aktionen Nachdruck. Rund 350 Beschäftigte von Daimler Untertürkheim zogen in einem Fackelzug vom Werksteil Hedelfingen nach Mettingen. In Stuttgart versammelten sich 3.000 Daimler-Beschäftigte zu Kundgebungen. In Heilbronn demonstrierten 700 Beschäftigte für ihre Forderungen. In Waiblingen legten bei Stihl mehr als 550 Metaller und Metallerinnen kurzfristig die Arbeit nieder. In Ehingen gingen bei Liebherr 3.500 Beschäftigte verschiedener Standorte früher nach Hause.
In Bayern legten knapp 15.500 Beschäftigte aus 42 Betrieben kurzfristig die Arbeit nieder. Im Raum Nürnberg beteiligten sich über 10.000 Warnstreikende aus 31 Betrieben an Warnstreik- und Frühschlussaktionen, darunter waren auch Beschäftigte von Siemens, Diehl, Robert Bosch, Bosch-Rexroth sowie MAN Bus & Trucks. In Unterfranken traten über 3.000 Beschäftigte mehrerer Linde-Standorte im Aschaffenburger Raum in den kurzzeitigen Ausstand.
In Nordrhein-Westfalen legten über 6.300 Warnstreikende in 56 Betrieben die Arbeit kurzfristig nieder. In Detmold, Lemgo und Blomberg gingen 2.000 Beschäftigte aus rund 30 Betrieben früher nach Hause.
Im IG Metall-Bezirk Mitte traten knapp 6.000 Warnstreikende aus 43 Betrieben in den Ausstand. In Herborn demonstrierten 850 Beschäftigte diverser Betriebe für ihre Forderungen. In Wetzlar versammelten sich 100 Beschäftigte. Weitere Warnstreikaktionen gab es auch in Kassel, Eschwege und Herborn. In Kaiserslautern beteiligten sich über 2.100 Beschäftigte von Opel, GKN und General Dynamics sowie weiteren Betrieben an Warnstreikaktionen. In Speyer versammelten sich 1.500 Beschäftigte aus 14 Betrieben zu einer Kundgebung.