25. Januar 2010
Pressemitteilung Nr. 01/2010
IG Metall: Nur aktives Gegensteuern kann Arbeitsplatzverluste verhindern

Frankfurt am Main – Die IG Metall befürchtet ohne Handeln von Politik, Arbeitgebern und Gewerkschaften einen erheblichen Rückgang von Arbeitsplätzen. „Das Jahr 2010 wird noch schwieriger werden als 2009. Beschäftigungsverluste sind aber kein Automatismus. Wenn alle Akteure aktiv gegensteuern, kann uns das erspart bleiben“, sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, am Montag in Frankfurt. Huber forderte Bundesregierung und Arbeitgeber auf, der Sicherung von Arbeitsplätzen Vorrang einzuräumen. „Wir stehen vor allem vor einer beschäftigungspolitischen Bewährungsprobe.“

Die Politik bleibe beim Thema Beschäftigungssicherung nicht außen vor. „Steigende Massenarbeitslosigkeit ist das Teuerste, schadet den Betroffenen und ist eine Gefahr für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, betonte Huber. Die IG Metall fordere deshalb von der Bundesregierung, die Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge beim konjunkturellen Kurzarbeitergeld durch die Bundesagentur für Arbeit bis Ende 2011 zu verlängern.

Huber zog eine positive Bilanz der Arbeit seiner Gewerkschaft im vergangenen Jahr. Die IG Metall sei mit der politischen Zielsetzung „Keine Entlassungen in der Krise“ gut gefahren: in Politik, in Gesellschaft, aber auch in den Betrieben. Zudem seien Vorschläge und Forderungen zur Bekämpfung der Krise, wie der Ausbau der Kurzarbeit und Umweltprämie für Altautos, von der Bundesregierung aufgegriffen und erfolgreich umgesetzt worden.

Trotz der schweren Wirtschaftskrise und der starken Betroffenheit der Metall- und Elektroindustrie sei die Mitgliederzahl „relativ stabil“ geblieben, sagte Huber. Die Zahl der Mitglieder zum Ende des Jahres 2009 betrug 2.263.020. Das waren 1,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Die hohe Bedeutung der Mitgliederentwicklung hob der Zweite Vorsitzende der IG Metall Detlef Wetzel hervor. „Die erfolgreiche Mitgliedergewinnung ist unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass die IG Metall betriebs- und gesellschaftspolitisch durchsetzungsfähig bleibt“, sagte Wetzel. Deshalb stoße die IG Metall Projekte an, die die Gewerkschaft auf diesem Feld voran bringe. So werde sich seine Gewerkschaft in diesem Jahr weiterhin intensiv um die Themen Leiharbeit und prekäre Beschäftigung kümmern und die Themen der jungen Generation ganz oben auf die Tagesordnung setzen, hob Wetzel hervor.

„Es ist auch notwendig, die IG Metall mittel- und langfristig so aufzustellen, dass unsere Zukunftsfähigkeit gesichert bleibt“, sagte der Zweite Vorsitzende. Aus diesem Grund diskutiere man intensiv über die Reform der Organisation. „Wir wollen die Strukturen der IG Metall auf die sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen und organisationspolitischen Notwendigkeiten ausrichten“, stellte Wetzel fest. Heute sei die IG Metall eine mächtige, einflussreiche und konfliktfähige Organisation. „Aber wir müssen uns ändern, um das auch in Zukunft zu bleiben“, sagte Wetzel.

Einen besonderen Stellenwert messe die IG Metall den Betriebsratswahlen und den Wahlen der Jugend- und Auszubildendenvertreter in 2010 bei, die von März bis Mai stattfinden.
Ziel sei es unter anderem in 1.500 Betrieben erstmals einen Betriebsrat zu wählen. Insgesamt seien rund 3,1 Millionen Wahlberechtigte in 10.000 Betrieben im Organisationsbereich der IG Metall zur Wahl von rund 70.000 Betriebsratsmitgliedern aufgefordert.


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