14. Januar 2016
Pressemitteilung Nr. 02/2016
IG Metall treibt Kooperation mit ungarischer Metallgewerkschaft VASAS voran

Frankfurt am Main/Györ – Die IG Metall vertieft ihre Zusammenarbeit mit der ungarischen Metallgewerkschaft VASAS. „Unsere langjährige Kooperation tritt in eine neue Phase ein“, sagte Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Donnerstag anlässlich der Eröffnung der gemeinsamen Bildungs- und Beratungseinrichtung „Transnationale Partnerschaftsinitiative für Bildung und Beratung Györ“ (TPI Györ) in der westungarischen Industriestadt Györ. Ziel der engeren Zusammenarbeit mit VASAS sei es, gemeinsam die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in Ungarn zu verbessern – insbesondere an den Standorten der deutschen Autohersteller Audi, Mercedes und Opel sowie ihrer Zulieferer. Es gehe darum, VASAS dabei zu beraten, wie die ungarische Metallgewerkschaft die Beteiligungsrechte der Beschäftigten in den Betrieben durch Betriebsräte oder vergleichbare Institutionen stärken und ausweiten kann.


„In Ungarn ist das Arbeitsrecht für die Arbeitnehmerseite schwach. Ungarn wird dem Anschein nach von den Arbeitgebern als Testlabor zum Ausprobieren neuer Arbeitsbewertungssysteme und Arbeitszeitmodelle genutzt“, sagte Lemb. Die IG Metall wolle dabei unterstützen, dass auch in Ungarn durch VASAS gute Arbeitsbedingungen, faire Entgelte und echte Mitbestimmung der Beschäftigten flächendeckend durchgesetzt werden.

„Ich habe großes Vertrauen, dass wir in Ungarn erfolgreich mehr Mitbestimmung für die Beschäftigten in den Betrieben verankern können“, sagte Bela Balogh, Vorsitzender der VASAS. „Unsere Erwartungen sind groß, dass wir durch die gemeinsame Einrichtung für Bildung und Beratung unseren Zielen schnell näher kommen werden.“

Die deutschen Unternehmen haben in den vergangenen Jahren die Produktion in Ungarn beständig ausgebaut. Im vergangenen Jahr wurden von deutschen Herstellern und ihren Zulieferern in Ungarn mit rund 50.000 Beschäftigten unter anderem mehr als 300.000 Autos produziert. Die IG Metall habe nichts dagegen, dass sich deutsche Firmen in Ungarn engagieren. Aber dies müsse zu fairen Konditionen für die Beschäftigten geschehen, forderte Lemb.


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