5. Februar 2015
Pressemitteilung Nr. 08/2015
IG Metall-Vorsitzender Wetzel fordert faires, verhandelbares Angebot – 360.000 Warnstreikende ...
... machen Druck

Frankfurt am Main – Vor der am Freitag beginnenden dritten Verhandlungsrunde in Nordrhein-Westfalen hat die IG Metall die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie bundesweit fortgesetzt. Bis Donnerstagmittag (14 Uhr) verliehen über 30.000 Warnstreikende aus rund 250 Betrieben mit Arbeitsniederlegungen, Kundgebungen und Frühschlussaktionen ihren Forderungen nach 5,5 Prozent mehr Entgelt sowie Regelungen zur Alters- und Bildungsteilzeit Nachdruck. Weitere Aktionen wird es am Nachmittag und Abend noch geben. Seit Beginn der Warnstreiks und den vorausgehenden Aktionen haben bundesweit rund 360.000 Beschäftigte für ihre Forderungen demonstriert.

„Die bislang 360.000 Metallerinnen und Metaller haben ein starkes Zeichen gesetzt und deutlich gemacht, dass das Arbeitgeberangebot zu gering ist. So wird es kein Ergebnis geben können. Die Arbeitgeber sollten umdenken und endlich ein faires, verhandelbares Angebot zu allen drei Forderungen vorlegen“, sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Donnerstag in Frankfurt. Mit Blick auf die Entgeltforderung von 5,5 Prozent verwies Wetzel auf die Einschätzung von Wirtschafts- und Finanzinstituten. „Die deutsche Wirtschaft braucht Nachfrageimpulse. Dazu trägt die Lohnpolitik einen großen Teil bei.“ Wetzel appellierte an die Unternehmen, nicht über den drohenden Fachkräftemangel zu lamentieren, sondern gemeinsam mit der IG Metall mit einer Bildungsteilzeit endlich Konkretes für die Zukunft zu leisten. Bei der Altersteilzeit sei eine verbesserte Regelung notwendig. „Eine Verschlechterung, wie sie die Arbeitgeber vorhaben, geht gar nicht“, sagte Wetzel.

In Nordrhein-Westfalen legten knapp 11.000 Arbeitnehmer aus 109 Betrieben die Arbeit nieder. In Bielefeld demonstrierten 1.300 Beschäftigte verschiedener Betriebe für ihre Forderung. In Hellenthal versammelten sich 1.200 Warnstreikende zu einem Sternmarsch. Weitere Warnstreikaktionen gab es u.a. in Unna, Remscheid-Solingen und in Gummersbach.

Im IG Metall-Bezirk Mitte folgten rund 8.300 Beschäftigte aus 37 Betrieben dem Aufruf der IG Metall. Im saarländischen Dillingen demonstrierten 4.500 Beschäftigte aus 13 Betrieben vor den Ford-Werken. In Neunkirchen legten rund 350 aus drei Betrieben die Arbeit nieder. In Hessen beteiligten sich Beschäftigte aus Fulda, Biedenkopf, Kassel, Frankenberg, Büttelborn und Mühlheim an Warnstreiks. Außerdem gab es kurzzeitige Arbeitsniederlegungen in Rheinland-Pfalz und Thüringen.

In Bayern beteiligten sich über 5.500 Beschäftigte aus 21 Betrieben an kurzzeitigen Arbeitsniederlegungen. In München legten bei MAN Truck & Bus 3.000 Beschäftigte die Arbeit kurzzeitig nieder. In Tacherting bei der Linde AG traten 350 Metaller in den Ausstand. 400 Beschäftigte der Robert Bosch GmbH in Seifen sowie 700 Beschäftigte bei Bosch-Siemens-Hausgeräte in Dillingen demonstrierten für ihre Forderung. Weitere Warnstreikaktionen gab es in Oberfranken, Memmingen, Eltmann, Regensburg, Regen und Gunzenhausen.

In Baden-Württemberg beteiligten sich rund 3.500 Beschäftigte aus rund 60 Betrieben an Warnstreikaktionen. In Reutlingen demonstrierten 800 Beschäftigte von Bosch, Siemens und anderen Betrieben für ihre Forderung. In Geislingen versammelten sich 500 Metaller aus verschiedenen Unternehmen zu einer Kundgebung. Weitere Warnstreikaktionen gab es u.a. in Nagold, Crailsheim und Offenburg.

In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt folgten über 1.200 Beschäftigte aus acht Betrieben dem Aufruf der IG Metall. Bei Conti-Teves in Gifhorn beteiligten sich 550 Beschäftigte am Warnstreik. Rund 400 Beschäftigte von Herzog in Osnabrück sowie von Elster-Kromschröder in Lotte legten kurzzeitig die Arbeit nieder.

Im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen beteiligten sich über 630 Metallerinnen und Metaller aus fünf Betrieben an Warnstreiks. In Berlin legten am Morgen 150 Mitarbeiter bei Procter & Gamble die Arbeit nieder. In Sachsen demonstrierten 300 Beschäftigte mehrerer Siemensstandorte in Leipzig für ihre Forderung.

Im IG Metall-Bezirk Küste legten über 620 Beschäftigte aus sechs Betrieben die Arbeit nieder. Warnstreikaktionen gab es in Lübeck, Nortorf, Büdelsdorf und Leer.


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