Frankfurt am Main – Die IG Metall hat sich am internationalen „Tag gegen prekäre Beschäftigung“ gegen den Missbrauch von Werkverträgen ausgesprochen. „Immer öfter lagern Unternehmen Arbeit aus und schaffen betriebsratsfreie und tariflose Zonen. Wir fordern deshalb den Gesetzgeber auf, endlich mit gesetzlichen Regelungen Ordnung auf dem deutschen Arbeitsmarkt herzustellen“, sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Mittwoch in Frankfurt. Notwendig seien insbesondere eine Verpflichtung der Arbeitgeber, die Betriebsräte über den Einsatz von Werkverträgen zu informieren, sowie eine erweiterte Mitbestimmung der Betriebsräte.
Bundesweit hat die IG Metall heute zu Aktionen gegen prekäre Beschäftigung aufgerufen, um den Missbrauch von Werkverträgen öffentlich zu machen. Wie bedeutsam dieses Thema für die Beschäftigten ist, hat schon der Aktionstag am 24. September mit zehntausenden Teilnehmern gezeigt.
Laut einer Umfrage der IG Metall arbeiten drei Viertel der Beschäftigten in Werkvertragsfirmen zu schlechteren Konditionen als ihre Kollegen im Stammbetrieb. In vielen Fällen werden Betriebsräte nicht einmal darüber informiert, wenn Unternehmen Arbeitsplätze per Werkvertrag auslagern und damit die Arbeitsbedingungen für die betroffenen Beschäftigten verschlechtern. Es brauche – wie im Koalitionsvertrag vorgesehen – klare Regeln, wie Werkverträge gegenüber der Arbeitnehmerüberlassung und der Soloselbständigkeit abzugrenzen seien. Nur mit solchen klaren Regeln könne auch eine wirksame Kontrolle erfolgen, sagte der IG Metall-Vorsitzende.
Seit 2008 ruft der Internationale Gewerkschaftsbund IGB jeweils am 7. Oktober zum Welttag für menschenwürdige Arbeit auf. An diesem Tag setzen sich überall auf der Welt Gewerkschaften und Beschäftigte gegen prekäre Arbeit ein.