Frankfurt am Main – Zum Start der Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie betont IG Metall-Chefin Christiane Benner die Bedeutung von höheren Entgelten für den Standort Deutschland: „Mit einer Entgelterhöhung wollen wir die Kaufkraft der Kolleginnen und Kollegen deutlich stärken. Das kurbelt auch die Konjunktur an“, sagte die Erste Vorsitzende der Gewerkschaft. In der Branche arbeiten 3,9 Millionen Beschäftigte, das ist fast jeder zehnte Beschäftigte in Deutschland. Die Tarifverhandlungen starten ab dem 11. September.
„Die Unternehmen verdienen mit den Beschäftigten gutes Geld, teilweise mit Top-Renditen. Es sind weder die Beschäftigten noch ihre Entgelte, die bei einzelnen Unternehmen für eine schwierige Lage verantwortlich sind. Im Gegenteil, die Beschäftigten und ihre Entgelte sind ein Chancenfaktor für das gesamte Land“, sagte Benner. „Ökonomen sind sich einig: Die Konjunktur braucht jetzt steigende Kaufkraft. Und die Beschäftigten brauchen nach dem Wegfall von Einmalzahlungen gegen die Inflation und das hohe Preisniveau jetzt dringend steigende Reallöhne.“
Mit Blick auf Standort-Diskussionen mahnte Benner die besondere Verantwortung der Tarifpartner an: „Diese Tarifrunde kann dem Land einen Stabilitäts-Schub geben. Tarifpolitik kann viel leisten. Aber es braucht auch eine konsequente Industriepolitik und Entlastungen auf der Energiekostenseite.“
Die IG Metall fordert 7 Prozent höhere Monatsentgelte und 170 Euro mehr für Auszubildende. Nadine Boguslawski, Tarif-Vorständin der IG Metall, warnt vor einer Verzerrung der Debatte: „Die Lohnkosten sind nur ein kleiner Faktor in unserer Industrie. Die Kaufkraft der Beschäftigten ist aber entscheidend für die Stärkung unserer Wirtschaft.“ Die 7-Prozent-Forderung sei mit Augenmaß gefunden und passgenau zur Lage der Unternehmen. Boguslawski appellierte an die Arbeitgeber, jetzt Verantwortung zu übernehmen und in den Verhandlungen keine Zeit zu verspielen.
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