„Ein Neuanlauf in der Industriepolitik ist überfällig – aber eine bloße Renaissance reicht nicht: Digitalisierung, Soziales und Ökologie müssen zusammengeführt werden, darin liegt die einzigartige Chance unseres Industriestandortes. Deregulierung taugt nicht, Förderung nach Gießkannenprinzip auch nicht. Der Staat muss Verantwortung übernehmen, der Markt allein wird es nicht richten. Ob es um die digitale Infrastruktur oder die Ladeinfrastruktur bei Elektromobilität geht: Sollen Regionen nicht abgehängt und ein gleicher Zugang für alle Bürger ermöglicht werden, so ist staatliche Regulierung gefordert.“
„Die Bundesregierung sollte sich vom Trommelfeuer der Wirtschaftsliberalen nicht beirren lassen. Die Idee einer Industriestrategie und der Ausbau der Industrieanteile auf 25 Prozent ist richtig und wichtig. Es bedarf Investitionen in eine zukunftsfähige Infrastruktur und in die Köpfe der Beschäftigten. Im europäischen Kontext muss sich die Bundesregierung stärker als bisher in die Debatte um eine gemeinsame europäische Industriestrategie einbringen. Die bisher von der Kommission vorgebrachten Ansätze sind unzureichend. Wichtig ist, die nationalen industriepolitischen Spielräume im Wettbewerbs- und Vergaberecht zu erweitern, europäische Schlüsselindustrien zu identifizieren und mit industrie- und strukturpolitischen Instrumenten wie Strukturfonds oder einer Europäischen Investitionsbank zu fördern.“