Frankfurt am Main – Die heute vom Bundestag beschlossene Grundrente schafft nach Ansicht der IG Metall ein Stück Gerechtigkeit. „Mit der Grundrente wird die Lebensleistung von 1,3 Millionen Rentnerinnen und Rentnern endlich anerkannt. Nach 35 Arbeitsjahren darf niemand zum Bittsteller beim Sozialamt werden“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Donnerstag in Frankfurt.
Von der Grundrente werden vor allem Frauen profitieren. Frauen arbeiten am häufigsten zu Niedriglöhnen und leisten nach wie vor den größten Teil bei Kindererziehung und Pflege. Daher fehlen ihnen oft Beitragsjahre für die Rentenversicherung. Hofmann: „Wer Kinder erzieht oder Angehörige pflegt, muss im Alter mehr haben als die Grundsicherung. Das ist mehr als gerecht“.
Allerdings leidet die Grundrente unter einem Konstruktionsfehler. „Durch die kostspielige Einkommensprüfung wird die Grundrente unnötig kompliziert“, erläuterte Hans-Jürgen Urban, für Sozialpolitik zuständiges geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.
„Die Grundrente schafft zwar ein Stück Gerechtigkeit, die grundlegenden Probleme der Alterssicherung kann sie aber nicht lösen“, sagte Urban. Der Gewerkschafter plädiert für einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. „Die Einführung einer solidarischen Erwerbstätigenversicherung, das Anheben des Rentenniveaus und mehr Optionen für einen altersgerechten Ausstieg aus der Erwerbstätigkeit gehören auf die Agenda der Sozialpolitik.“
Altersarmut, eines der zentralen Probleme der Alterssicherung, wird mit der Grundrente nicht aus dem Weg geräumt. „Die Ursache für Altersarmut, nämlich niedrige Löhne, wird die Grundrente nicht beseitigen können. Hier muss angesetzt werden, um auskömmliche Renten zu ermöglichen“, stellte Hofmann fest.
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