Frankfurt – Die IG Metall wird sich ab sofort in den Bundestagswahlkampf einmischen, um auch auf diesem Weg Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern. Der Vorstand der IG Metall hat heute die Forderungen beschlossen, mit denen die Gewerkschaft die politischen Parteien sowie deren Kandidatinnen und Kandidaten in den nächsten Wochen konfrontieren will.
„Die Industrie ist ein entscheidender Eckpfeiler für Beschäftigung in unserem Land. Direkt hängen in Deutschland etwa acht Millionen Arbeitsplätze von der Industrie ab“, sagte Christiane Benner, die Erste Vorsitzende der IG Metall, am Rande der Vorstandssitzung vor Journalisten. „Der Wahlkampf darf nicht zu einem Wettkampf darüber werden, wer die schrillsten Töne anschlägt bei den Themen Migration oder Bürgergeld. Es muss vielmehr zentral um die existenzielle Frage gehen, wie wir industrielle Wertschöpfung erhalten, die Arbeitsplätze von heute sichern und neue Perspektiven für Arbeit von morgen schaffen. Wie wir unser Wirtschaften, Arbeiten und Leben gerecht, sicher und fair gestalten.“
Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, betonte: „Gerade bei Themen wie Energiewende und Investitionsbedarf gibt es – bei allem Streit im Detail – einen breiten Konsens. Bis auf ein paar verbohrte Ideologen und Ewiggestrige sind sich Gewerkschaften, Industrieverbände und Wissenschaft im Grundsatz einig, was zu tun ist. Es ist Zeit, dass sich die politischen Parteien aller Richtungen darauf verständigen, was diese Experten längst als notwendig für Industrie und Arbeitsplätze beschreiben – und für eine solide Finanzierung der Maßnahmen sorgen. Die nächste Regierung muss eine Koalition des Umsetzens werden. Sonst werden viele gute, tariflich abgesicherte und fair bezahlte Arbeitsplätze verlorengehen.“
Zu den zentralen Forderungen der IG Metall gehören unter anderem ein schnellerer Ausbau der erneuerbaren Energien, eine Investitionsoffensive des Bundes und ein sozial ausgestaltetes Förderpaket für den schnelleren Hochlauf der Elektromobilität. Für eine solide Finanzierung dieser notwendigen Maßnahmen braucht es nach Überzeugung der IG Metall eine Reform der Schuldenbremse. Nötig seien zudem auch der Ausbau arbeitsmarktpolitischer Instrumente, mehr Mitbestimmung, mehr Tarifbindung und eine sichere Rente, um so für Sicherheit in Zeiten des Wandels zu sorgen.
Die IG Metall plant ihr Engagement für sichere und gute Arbeit in der Industrie auch nach der Bundestagswahl mit Nachdruck fortzusetzen. Mit einem bundesweiten Aktionstag will die Gewerkschaft die Aufmerksamkeit der Politik gerade in der Phase der Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen auf Zukunfts- und Beschäftigungsperspektiven lenken. Der Aktionstag soll am Samstag, 15. März 2025, parallel in den fünf Städten Hannover, Leipzig, Köln, Frankfurt und Stuttgart stattfinden. Erwartet werden mehrere Zehntausend Teilnehmer.
Die vollständigen Forderungen zur Bundestagswahl können hier heruntergeladen werden.
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