27. März 2021
PRESSEMITTEILUNG NR. 14/2021
Tarifabschluss nordwestdeutsche Stahlindustrie: Entgeltsteigerung und Beschäftigungssicherung
Zusätzliche tarifdynamische Zahlung in Höhe von 600 Euro vereinbart. +++ Jörg Hofmann: „Es ist unter denkbar schwierigen Bedingungen gelungen, die Entgeltentwicklung nachhaltig zu stabilisieren.“

Frankfurt am Main – Im Tarifkonflikt in der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben die IG Metall Nordrhein-Westfalen und der zuständige Arbeitgeberverband am frühen Samstagmorgen ein Verhandlungsergebnis erzielt: Die etwa 70.000 Beschäftigten der Branche erhalten mehr Geld, das in Teilen und unter bestimmten Voraussetzungen auch zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann.

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, begrüßt das Ergebnis: „Es ist unter denkbar schwierigen Bedingungen gelungen, die Entgeltentwicklung nachhaltig zu stabilisieren. Das haben die Kolleginnen und Kollegen im Stahlbereich mehr als verdient, die in der Coronakrise unter enormen Belastungen großartige Arbeit geleistet haben. Mit diesem Abschluss steigern wir auch die Kaufkraft und stützen so den Wachstumspfad der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.“

Die Beschäftigten erhalten am 30.06.2021 eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro. Die bereits bestehende jährliche Zahlung aus dem Tarifvertrag „zusätzliche Vergütung“ von 1.000 Euro wird ab dem Jahr 2023 um eine weitere zusätzliche tarifdynamische Zahlung in Höhe von 600 Euro ergänzt, die im Februar eines jeden Jahres ausgezahlt wird. Auf dem Weg dorthin, gibt es im Dezember 2021 zunächst 250 Euro und im Februar 2022 weitere 250 Euro. Diese zusätzlichen tariflichen Entgelte können auch zur Beschäftigungssicherung genutzt werden. Auszubildende erhalten 300 Euro Corona-Prämie, zwei Tarifzahlungen à 150 Euro und eine jährliche tarifliche Erhöhung von 360 Euro ab Februar 2023.

Darüber hinaus wurden die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit und Werkverträgen verlängert. Die Tarifpartner haben vereinbart, in den kommenden Monaten einen Tarifvertrag für Dual Studierende zu entwerfen und gemeinsame tarifliche Regelungen der Transformation der Eisen- und Stahlindustrie zu finden.

Die Laufzeit der Tarifverträge geht bis zum 31.05.2022.

Mit Blick auf die noch laufenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie sagte Hofmann: „Das Beispiel zeigt, dass auch unter den schwierigen Bedingungen der Coronapandemie angemessene Kompromisse möglich sind, die den Beschäftigten Sicherheit und Perspektive geben und die Lasten der Krise fair verteilen. Gleichzeitig ist dieser Abschluss aber nicht einfach eine Blaupause für die Metall- und Elektroindustrie. Dafür sind die Situation in den Branchen und die Voraussetzungen, unter denen wir in die Tarifbewegungen gestartet sind, zu unterschiedlich.“

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