Frankfurt am Main – Tarifergebnis für Leihbeschäftigte erzielt: In letzter Minute haben sich IG Metall und die Arbeitgeberverbände der Leiharbeit am Freitag auf die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie geeinigt. Demnach erhalten Leihbeschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie insgesamt 2300 Euro steuer- und abgabenfrei. Zudem wurden Verbesserungen bei den Branchenzuschlägen vereinbart.
„Die Kolleginnen und Kollegen in Leiharbeit haben demnächst deutlich mehr Geld im Portemonnaie. Das haben sie sich verdient – und das ist angesichts der gestiegenen Preise auch dringend nötig“, sagt Juan-Carlos Rio Antas, Verhandlungsführer der IG Metall. „In den vergangenen Wochen sind Tausende Leihbeschäftgte für ihre Forderung auf die Straße gegangen. Gleichzeitig haben sich die Kolleginnen und Kollegen in den Entleihbetrieben gegenüber den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie für das Anliegen der Leihbeschäftigten stark gemacht. Der gemeinsame Druck von Stammbelegschaft und Leihbeschäftigten hat dieses Ergebnis möglich gemacht.“
Die Inflationsausgleichsprämie beträgt bis zu 2300 Euro und wird in monatlichen Raten ab Januar 2024 ausgezahlt: 300 Euro im Januar 2024, je 200 Euro von Februar bis November 2024. Das Geld erhält, wer mindestens fünf Monate bei seiner Leihfirma beschäftigt ist und mindestens einen Monat in einem Betrieb der Metall- und Elektroindustrie im Einsatz ist.
Eine Neuerung gibt es auch bei den Branchenzuschlägen, die bei Einsätzen in der Metall- und Elektroindustrie fällig werden: Ab 1. September 2023 greift die erste Stufe (plus 15 Prozent auf das Grundentgelt) bereits ab dem ersten Einsatztag. Bisher gab es diesen Zuschlag erst nach sechs Wochen.
Nachdem die IG Metall Ende 2022 eine Inflationsausgleichsprämie für die Stammbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie erreicht hatte, forderte sie die Zahlung auch für die Leihbeschäftigten der Branche. Doch die Verhandlungen gestalteten sich schwierig und zogen sich über ein halbes Jahr. Erst nachdem der Vorstand zu Beginn dieser Woche die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt hatte, kam Bewegung in die Sache. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende 2024.
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