Frankfurt am Main – Mit der Forderung nach 6 Prozent mehr Geld und einer besseren Altersteilzeit startet die IG Metall in die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten bei Textilen Dienstleistern. Das beschloss der IG Metall-Vorstand am Dienstag. In der Branche arbeiten bundesweit 23.000 Beschäftigte, die etwa in industriellen Wäschereien Berufskleidung reinigen. Über die Hälfte ist direkt tarifgebunden.
„Durch eine hohe Fluktuation und Preissteigerungen fühlen sich die Kolleginnen und Kollegen selbst durch die Mangel gedreht. Jetzt ist die Zeit der Unternehmen zu einem wertigen Bekenntnis zu ihren Beschäftigten“, sagt IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger. Ein Mindestbetrag von 180 Euro soll Beschäftigte mit Monatslöhnen unter 3.000 Euro überproportional besserstellen. Zudem fordert die Gewerkschaft, die Möglichkeit für tarifliche Altersteilzeit zu erhalten und auszubauen.
IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger zufolge geht es den Unternehmen trotz Unsicherheiten gut bis sehr gut. Sie rechneten mit stabilen bis wachsenden Umsatz- und Renditezahlen. Ein großes Problem sei jedoch der Fach- und Arbeitskräftemangel mit vielen unbesetzten Stellen und einer hohen Personalfluktuation.
Laut einer Befragung der IG Metall unter den Beschäftigten der Branche führt der Arbeitskräftemangel bei 85 Prozent zu erhöhtem Stress und Krankheit. Für 60 Prozent ist ein Jobwechsel weg von ihrem Unternehmen ein Thema. 87 Prozent fordern bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen, um Nachwuchs zu gewinnen. Für ältere Beschäftigte fordern 83 Prozent mehr Plätze für Altersteilzeit.
Miriam Bürger: „Schon im eigenen Interesse müssen die Unternehmen ihre Branche und Arbeitsbedingungen attraktiver machen. Die Beschäftigten brauchen eine Entgelterhöhung, die sich gewaschen hat!“
Die erste Tarifverhandlung findet am 6. Mai 2025 in Frankfurt statt. Mit dem 31. Mai endet die tarifliche Friedenspflicht. Ab dem 1. Juni 2025 sind somit Warnstreiks möglich.
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