Reutlingen – In seiner Rede auf der Maikundgebung des DGB in Reutlingen forderte Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, den Zusammenhalt in Europa zu festigen und den ökologischen Umbau der Industrie im Sinne der Beschäftigten zu gestalten.
„In Baden-Württemberg steckt viel Potenzial für technologische Entwicklungen von Morgen“, sagte der Gewerkschafter mit Blick auf die Automobilindustrie und den Maschinenbau. „Politik und Arbeitgeber müssen endlich in die Puschen kommen, damit aus technischem Fortschritt auch sozialer Fortschritt wird.“ Der Gewerkschafter warnte davor, die Kosten für die Transformation allein den Beschäftigten aufzubürden und den ökologischen Umbau zu nutzen, um Arbeitsplätze und Sozialstandards zu schleifen. Gelingen wird der ökologische Strukturwandel der Industrie nur, wenn gute Arbeit mit Tarifverträgen und Mitbestimmung gesichert wird.
Am 29. Juni wird die IG Metall in Berlin auf einer Kundgebung unter dem Hashtag #FairWandel ihren Forderungen nach einer sozialen, ökologischen und demokratischen Transformation der Arbeitswelt Ausdruck verleihen.
In Europa gilt es, die soziale Dimension zu stärken. „Die EU darf nicht bloß ein Binnenmarkt sein, soziale Grundrechte müssen Vorrang vor Kapitalinteressen haben“, forderte Lemb. Der Brexit und die Stärkung rechter Kräfte haben die EU in eine Existenzkrise gebracht. Die Antwort darauf kann nur lauten, Europa besser zu machen. Der Gewerkschafter forderte „die Beschäftigten in den Mittelpunkt der europäischen Politik zu stellen, mit einer Reform der Wirtschafts- und Währungsunion die EU ökonomisch krisenfester zu machen und mit einem Ausbau der Mitbestimmung den sozialen Dialog in Europa zu stärken.“
Rede von Wolfgang Lemb zum 1. Mai
Gewerkschaften demonstrieren am 1. Mai für ein soziales Europa und eine faire Transformation
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