Viele IG Metallerinnen und Metaller in Rente engagieren sich in der außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit. Sie beraten zum Beispiel Kolleginnen und Kollegen, die erwerbslos geworden sind. Als ehrenamtliche Versichertenälteste der Rentenversicherung unterstützen Metallerinnen und Metaller Beschäftigte bei Anträgen und Fragen rund um die Rente. Sie geben Nachhilfe und sie engagieren sich in kommunalen Seniorenbeiräten. In Bautzen ist der Ruheständler Bernhard Saß für seine Mitmenschen aktiv. Dem umtriebigen drahtigen Mann sieht man seine 77 Jahre nicht an. Der Metaller ist viel unterwegs, geschichtlich interessiert und naturverbunden.
Bernhard Saß arbeitet mit beim örtlichen Heimatmuseum und macht Führungen im Biosphärenreservat Oberlausitz. Saß organisiert Diavorträge und Singenachmittage am Keyboard. Als politisch denkender Mensch beteiligt er sich an Aktionstagen, wenn zum Beispiel in Bautzen gegen Rechts demonstriert wird, oder er reist mit Gleichgesinnten nach Brüssel, um dort für ein sozialeres Europa zu demonstrieren. In seinem Wohnbezirk ist er Vertrauensmann der IG Metall, kümmert sich um Jubiläen und organisiert die jährliche Weihnachtsfeier.
„Die Leute freuen sich, wenn man auf sie zugeht“, sagt Bernhard Saß. „Den allermeisten ist es wichtig, dass im Ruhestand die Verbindung zur IG Metall nicht verloren geht.“ Bei den IG Metall-Mitgliedern in seinem Wohnviertel, kümmert er sich, wenn mal jemand krank ist oder der Schuh drückt. „Ich sag den Leuten immer, was sie davon haben, wenn sie im Ruhestand in der Gewerkschaft bleiben.“ Für ein halbes Prozent Beitragssatz, den Ruheständler zahlen, können sich die Leistungen der IG Metall gerade für diese Mitgliedergruppe nämlich sehen lassen.
Darauf hat man in Altersteilzeit und Rente Anspruch:
Ohne uns gäbe es auch keine Rente mit 63 Jahren bei 45 Beitragsjahren. Ab 1. Juli 2014 haben ältere Kolleginnen und Kollegen die Wahl, ob sie diese neue gesetzliche Möglichkeit, die von der IG Metall maßgeblich erkämpft wurde, in Anspruch nehmen. Auch die Verbesserungen bei Erwerbsminderung und Erziehungszeiten, die das Rentenpaket gebracht haben, sind Erfolge gewerkschaftlicher Mobilisierung.