1. April 2019
Miele
Miele: Beschäftigte wollen ihre Zukunft mitgestalten
Im Familienunternehmen Miele sorgen sich die Mitarbeiter um ihre Zukunft: Die Hälfte der Gütersloher Waschmaschinenproduktion soll nach Polen verlagert werden.

McKinsey ist beauftragt worden, Einsparpotenziale von mehr als 100 Millionen Euro im Jahr aufzuspüren. Und der Standort München wird Anfang 2020 geschlossen.

Die Verunsicherung der Beschäftigten werde geschürt, weil sie nicht in die Veränderungsprozesse einbezogen würden, kritisierte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Andreas Bernstein Ende Februar auf einer Pressekonferenz. „Die Konzernspitze entscheidet alles allein“, erklärte Patrick Loos von der IG Metall-Bezirksleitung NRW. Dagegen keimt Widerstand auf. Mitte Februar gab es erstmals in der Unternehmensgeschichte Protestaktionen an allen deutschen Standorten von Miele und der Miele-Tochter Imperial.

Betriebsräte und IG Metall wollen, dass die Beschäftigten ihre Zukunft bei Miele mitgestalten können. Sie verlangen von Miele ein Zukunftskonzept und Gespräche über die Entwicklung aller Standorte.

Die Stimmung in der Belegschaft hat sich verändert. Thomas Wamsler, Geschäftsführer der IG Metall Gütersloh- Oelde, berichtete: „Vor einem Jahr haben wir die Beschäftigten gefragt, ‘was ist Miele für dich?’. Die Antwort: ‘Zukunft, Familie’. Jetzt wollten wir wissen, ‘was bin ich für Miele?’. Die Antwort: ‘Ein Kostenfaktor!’“

Am Tag nach der Pressekonferenz räumte Miele ein, dass die Sparprogramme die Belegschaft verunsichert hätten.


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