Die Digitalisierung der Arbeitswelt ist in vielen Unternehmen ein wichtiges Zukunftsthema. Immer häufiger verändern sich betriebliche Abläufe durch die Einführung von digitalen Produktionsmethoden. „Das hat bereits jetzt starke Auswirkungen auf die Tätigkeit vieler Beschäftigter“, sagt IG Metall-Sekretär Matthias Ammer. „Die Transformation ist in vollem Gange und wir wollen, dass sie gemeinsam mit den Menschen vollzogen wird, nicht gegen sie“, so der Gewerkschafter.
Matthias Ammer (links) und Rüdiger Deiß (rechts)
Um das zu erreichen hat die IG Metall bundesweit in vielen Betrieben damit begonnen, gemeinsam mit Betriebsräten und Vertrauensleuten den Stand der Veränderungen zu erfassen. „Wir führen diesen Prozess in bis zu 30 nordhessischen Betrieben durch“, berichtet Ammer. Die Bestandsaufnahme klärt zunächst, wie weit die Transformation in dem jeweiligen Betrieb bereits fortgeschritten ist. „Gibt es im Unternehmen Elemente von Industrie 4.0, gibt es Roboter, die miteinander kommunizieren und Entscheidungen treffen, gibt es 3D-Drucker? ― Solche Fragen spielen da zunächst eine Rolle“, erläutert er. In einem zweiten Schritt diskutieren IG Metall- Sekretärinnen und -Sekretäre mit Betriebsräten und Vertrauensleuten mögliche Folgen der Transformation und entwickeln mit und für die Beschäftigten mögliche Strategien.
Das Vorhaben der IG Metall findet bei Betriebsratsvorsitzenden wie Rüdiger Deiß von ACO Passavant in Phillipsthal klare Unterstützung. „Die Arbeitswelt wird sich sehr stark verändern“, sagt Deiß voraus. „Für uns als Betriebsrat ist das eine Herausforderung, weil wir uns in viele Themenbereiche einarbeiten und konkret beantworten müssen, was dabei im Sinne der Beschäftigten ist. Es gehe darum, die Transformation zu gestalten und ihre Chancen zu nutzen, betont Deiß. „Vorsprung durch Digitalisierung kann bedeuten, im Wettbewerb zu bestehen und damit unsere Arbeitsplätze zu sichern“, sagt er. Deshalb wird im April auch bei ACO Passavant gemeinsam mit der IG Metall ein Transformationsatlas erstellt. „Das ist ein Zukunftsthema, dem wir uns stellen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende.