1. April 2020
Metallzeitung
Konkrete Hilfen für Betriebe im Umbruch
Auf der Automobil- und Zuliefererkonferenz am 25. Februar in Hannover forderte die IG Metall konkrete Hilfen für Betriebe ein, die sich im Umbruch der Branche unter anderem zu neuen Antrieben befinden.

180000 Arbeitsplätze hängen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt direkt von der Autoindustrie ab – viele davon direkt vom Verbrennungsmotor. Um den drohenden Abbau von Arbeitsplätzen im Vorfeld ab- zuwenden, erläuterten Experten vor über 100 Betriebsräten und Vertrauensleuten aus der Auto- und Zulieferindustrie, wie der Umbau in der Schlüsselbranche gelingen kann.

So legte VW-Personalvorstand Gunnar Kilian die Strategien und Instrumente der Personalpolitik bei VW dar, Dr. Jens Clausen vom Borderstep-Institut unterstützte die Konzentration auf die Batterietechnik, und Dr. Martin Schwarz-Kocher vom IMU Institut gab Handlungstipps für Betriebsräte. IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger schlug die Errichtung von „Agenturen für Transformation“ vor, die Betriebe und Betriebsräte im Umbruch beraten sollen.

Gerade kleine und mittelständische Betriebe, so Gröger, die stark auf Bauteile für Verbrennermotoren ausgerichtet sind, benötigen Auffanghilfen und Zugriff auf nötige Kredite für Investitionen: „Das kann nicht ohne staatliche Unterstützung organisiert werden. Wir werden all diese Vorschläge in den Strategiedialog in Niedersachsen einbringen.“

Dieser war vom Land, von Niedersachsenmetall und der IG Metall initiiert worden. Thomas Müller, Strukturexperte der IG Metall: „Jetzt muss endlich der Startschuss für konkrete Unterstützung gegeben werden.“

Als gutes Beispiel gilt der Hersteller von Anlassern, SEG-Automotive in Hildesheim. Be- triebsratsvorsitzende Birgit Ertelt stellte mit ihrem Stellvertreter Jörg Hase die neue Zukunftsvereinbarung vor: „Bosch hatte uns 2018 an den chinesischen Konzern ZMJ verkauft. Das Management wollte die Arbeitszeiten verändern. Wir forderten eine Zukunftsvereinbarung.“ Jetzt wird gemeinsam nach neuen Produkten gesucht und der Qualifizierungsbedarf ermittelt.

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Fotos: Inga Wolfram
Thorsten Gröger
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Gunnar Kilian
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Jörg Hase und Birgit Ertelt
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Thomas Müller

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