Betriebsrat und IG Metall üben scharfe Kritik an der geplanten Schließung des Kasseler Produktionsstandorts von GE Grid. Der Leistungsschalter-Hersteller gehört dem amerikanischen Konzern General Electric (GE) und beschäftigt in Kassel derzeit rund 200 Fabrik-Kollegen. Das Unternehmen plant, die bisher in Kassel hergestellten Produkte auf fünf Standorte, die auf der ganzen Welt verteilt sind, zu verlagern.
„Das Kompetenzzentrum Kassel teilweise an Standorte ohne Produkt-Know-how zu verlagern, würde zu extremen Know-how-Verlusten führen“, kritisierte der Betriebsratsvorsitzende Benjamin Heinicke. „Ohne die Expertise von Kassel wird GE weiter an Marktanteilen verlieren.“ Mitte März erklärten sich der Europäische Betriebsrat und der Gesamtbetriebsrat mit dem Kasseler Standort solidarisch. Auch der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, kritisierte die geplante Zerschlagung des Standorts scharf. „Hier sollen Fehlentscheidungen des Managements auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden, bevor man sich überhaupt Mühe gegeben hat, vorhandene sinnvolle Produktstrategien umzusetzen“, sagte er. Gemeinsam werde man für die Arbeitsplätze in Kassel kämpfen. Gesagt, getan: Ende Februar beteiligten sich bereits über 200 Personen an einer Protestaktion vor dem Werktor in Kassel.