1. Dezember 2019
Metallzeitung
TRW ZF Neuwied – der Kampf hat sich gelohnt!
Am 7. November wurde der Betriebsrat von ZF auf dem Deutschen Betriebsrätetag in Bonn für den erfolgreichen Kampf gegen prekäre Arbeitsverhältnisse im Neuwieder ZF Betrieb ausgezeichnet.


Ausgangslage

Das TRW Management beschließt 1998 die Auslagerung der kompletten Produktion. Dies wird 2001 beendet und es folgt die Übernahme von circa 340 Werkvertragsbeschäftigten bei TRW. 2015 wird TRW von ZF übernommen. Mittlerweile waren drei verschiedene Werkvertragsfirmen im Haus. 2017 meldet die größte davon Insolvenz an. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass es sich um sogenannte rechtswidrige Scheinwerkverträge handelt. Diese werden beendet und die Beschäftigten als Leiharbeitnehmer eingestellt. Die Odyssee geht weiter. Das Management plant, das komplette Lager inklusive der Produktion an einen Logistikdienstleister auszugliedern.

Der Kampf beginnt. Der Betriebsrat holt die IG Metall und die TBS mit ins Boot. Die wirtschaftlichen Zahlen werden gerechnet. Es finden zahlreiche Versammlungen und Flyer-Aktionen statt. Aus dem „die in der Produktion“ wird ein „wir bei TRW“. Bei einem Familienfest in der Neuwieder Innenstadt spüren die Beschäftigten von TRW eine große Solidarität von Beschäftigten aus verschiedenen Betrieben der Region.

Monate harter Verhandlungen folgen. Im Frühjahr 2018 endlich der Durchbruch. Betriebsrat und Arbeitgeber einigen sich auf eine Inhouse-Lösung. 186 Leiharbeiternehmerinnen und -arbeitnehmer werden bis zum 1. Juli 2018 in Festanstellung übernommen. Darüber hinaus wurde eine Standortsicherung für den gesamten Standort bis zum 31. Dezember 2023 vereinbart. Dazu wurde mit der IG Metall eigens ein entsprechender Tarifvertrag abgeschlossen.

Bei Redaktionsschluss lag zusätzlich die Nominierung für den Innovationspreis Mitbestimmung Rheinland-Pfalz in Mainz am 20. November 2019 vor.

alt
Foto: IG Metall

| Das könnte Dich auch interessieren

Kontakt zur IG Metall

Link zum Artikel