Mehr als 4000 Vertrauensfrauen und -männer engagieren sich im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen derzeit in über 200 betrieblichen Vertrauenskörpern ehrenamtlich für ihre Kolleginnen und Kollegen. „Sie sind die Macher und Treiber der Gewerkschaftsarbeit im Betrieb“, sagt Patrick Hesse, für die Vertrauensleutearbeit zuständiger Gewerkschaftssekretär im Bezirk. „Ohne Vertrauensleute würde vieles nicht funktionieren.“ Zum Beispiel die 24-Stunden-Warnstreiks, die erstmals in der Tarifrunde 2018 erfolgreich zum Einsatz kamen. „Die Vertrauensleute waren intensiv an den Diskussionen um dieses neue Arbeitskampfmittel beteiligt. Sie haben die Belegschaften informiert, sie dafür begeistert und dann auch mobilisiert“, sagt Patrick Hesse.
Auch der Kampf um die Einführung der 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland wäre ohne Vertrauensleute nicht denkbar. Immer wieder haben sie ganze Belegschaften zu kraftvollen betrieblichen Aktionen motiviert, um zu demonstrieren, dass es 30 Jahre nach Mauerfall höchste Zeit ist, endlich auch die Arbeitszeitmauer einzureißen. „Das Thema brennt unseren Kolleginnen und Kollegen auf den Nägeln“, bestätigt Ronny Kubasch, seit 2014 als Vertrauensmann bei Mahle in Wustermark aktiv. Für ihn steht fest, dass er 2020 wieder kandidiert, wenn die Vertrauensleute in den Betrieben neu gewählt werden. Gemeinsam mit der IG Metall will Kubasch noch „viel bewegen“.
Gelegenheiten, etwas zu bewegen, wird es in Zukunft reichlich geben, meint Patrick Hesse. „Die großen Veränderungen der Arbeitswelt, die zum Beispiel durch Digitalisierung oder neue Mobilitätskonzepte auf die Betriebe zukommen, müssen von den Beschäftigten mitgestaltet werden. Dazu braucht es starke Vertrauensleute, die sich und ihren Kolleginnen und Kollegen Gehör verschaffen.“ Deshalb, so Hesse, sind die Vertrauensleutewahlen im ersten Halbjahr 2020 so wichtig.
Der Bezirk hat auf seiner Internetseite eine neue Kampagne gestartet. Dort erzählen Vertrauensfrauen und -männer aus Berlin, Brandenburg und Sachsen von ihrer gewerkschaftlichen Arbeit, wo sie gefordert sind, warum sie sich engagieren und warum es sich lohnt, für die Vertrauensleutewahl zu kandidieren.
Mehr zur Kampagne: igmetall-bbs.de