1. Dezember 2018
Bildung
3 Fragen an Irene Schulz
Demokratie braucht politische Bildung, findet Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied.

Manipulation und Fake News vergiften zunehmend die gesellschaftliche Debatte. Kann politische Bildung da noch etwas ausrichten? 

Irene Schulz: Ja, aber dafür muss sie wieder aufgewertet werden. Früher galt der Konsens, dass es zu einem ganzheitlichen Bildungsauftrag gehört, die Gesellschaft demokratischer zu machen. Heute gelten Bildungsangebote, die nicht direkt ökonomisch verwertbar sind, als überflüssig. Politische Bildung ist seit Jahren auf dem Rückzug.


Wie kann der Trend gestoppt werden?

Berufliche und politische Bildung darf nicht länger gegeneinander ausgespielt werden. Darum kämpfen wir für ein Bildungszeitgesetz in Bayern und Sachsen, den beiden Ländern, in denen es immer noch keins gibt. In anderen Bundesländern verteidigen wir es gegen Versuche der Arbeitgeber, den Anspruch allein auf berufliche Weiterbildung zu beschränken.


Was tut die IG Metall konkret?

Politische Bildung hat in der IG Metall eine lange Tradition. Wir sorgen für gut ausgebildete Betriebsräte, Jugendvertreter und Vertrauensleute. Das hat einen Effekt weit über die Betriebe hinaus. Untersuchungen zeigen: In Ländern, in denen die betriebliche Mitbestimmung gut funktioniert, ist auch die politische Demokratie stärker. 


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