1. Dezember 2018
Erst Warnstreik – jetzt Tarifabschluss
Erst Warnstreik – jetzt Tarifabschluss
M. Jürgensen: Kompromiss fand hohe Zustimmung, auch wenn Kröte geschluckt werden muss

Bei M. Jürgensen gab es mit der Oktober- Abrechnung für alle Beschäftigten 600 Euro für das zweite Halbjahr 2018; die Auszubildenden bekommen gestaffelt auch mehr. „Die gute Nachricht ist die tarifliche Erhöhung von 3 Prozent ab dem 1. Januar“, sagt Michael Schmidt, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Flensburg. Am 1. Januar 2019 gibt es noch einmal 2 Prozent und ein Jahr später 1,5 Prozent. „Die Schwierigkeit bei diesem Tarifabschluss ist die lange Laufzeit“, sagt Schmidt. „Aber wir haben es nach dem guten Warnstreik abgewogen“. 83 Prozent der Kollegen haben dem Kompromiss in geheimer Abstimmung zugestimmt. „Einige wollten abstimmen, konnten aber nicht, weil sie nicht in der IG Metall sind. Damit ist für uns klar, wie wir mehr Kollegen für die Gewerkschaft gewinnen können. Unser Ziel für die nächsten Monate muss die Fortsetzung der positiven Mitgliederentwicklung in diesem Betrieb sein“, sagt Schmidt. Die lange Laufzeit ist die Kröte, die die Kollegen schlucken müssen: ein Kompromiss gegenüber dem Arbeitgeber und der wirtschaftlichen Situation des Betriebs. Die wird jetzt genau ausgeleuchtet, denn die IG Metall kann einen externen Fachmann in den Wirtschaftsausschuss schicken. Der Arbeitgeber hatte in den Verhandlungen immer wieder sein Unverständnis gegenüber tariflichen Abschlüssen demonstriert. So wertete er den Kündigungsschutz für Ältere als Besitzstandswahrung. Doch Tarifverträge dienen immer als Schutz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.


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