Es ist eine gute und schöne Tradition der IG Metall, dass jedes Jahr die Kolleginnen und Kollegen geehrt werden, die der Gewerkschaft 25, 40, 50, 60 und sogar 70 Jahre als Mitglied die Treue halten. In diesem Jahr bedankte sich die IG Metall bei 214 Kolleginnen und Kollegen. Markus Eulenbach, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Neuwied, begrüßte alle Jubilare und dankte allen für ihre langjährige Treue.
Die IG Metall bedankte sich für die Treue zur Gewerkschaft. (Foto: IG Metall)
Für 70 Jahre Mitgliedschaft wurden in diesem Jahr eine Kollegin und 13 Kollegen geehrt. An dieser Stelle sollen vier Jubilare besonders erwähnt werden, darunter ein Ehepaar, das es auf insgesamt 140 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall bringt. Beide waren bei der Firma Boesner beschäftigt und sind im Jahr 1948 in die IG Metall eingetreten. Ein Geburtstagskind war ebenfalls unter den Jubilaren. An diesem Ehrentag wurde der Kollege stolze 92 Jahre alt. Alle Anwesenden stimmten ein Geburtstagslied an und wünschten dem Kollegen alles Gute. Ein weiterer Kollege hat uns ebenfalls sehr berührt. Ihm war diese Ehrung so wichtig, dass er eine Fahrt von 300 Kilometern in Kauf nahm, um teilzunehmen.
Festredner, Walter Vogt, ehemaliger Erster Bevollmächtigter der IG Metall Neuwied, bedankte sich bei den Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und Solidarität zur Gewerkschaft und blickte auf die historischen Zusammenhänge der Eintrittsjahre der Jubilare zurück. Er erinnerte an die Anfangsjahre der Bundesrepublik, in denen die ältesten Jubilare der Gewerkschaft beigetreten sind und an ihre Bemühungen zum Aufbau des Landes, der Betriebe und eben auch der IG Metall. „Diesen Jubilaren, die den Faschismus überlebt haben, ist die Gewerkschaft bis heute verpflichtet. Ihr Erbe, ihre Ziele werden wir weitertragen“, so Walter Vogt.
Aber auch die anderen Jubiläumsjahrgänge haben Verdienste erworben, die bis heute nachwirken. Zum Beispiel die betriebliche Mitbestimmung und die volle Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für Arbeiter, die in den 1950er-Jahren erkämpft wurden. Viele der Erfolge mussten in den Folgejahren dann wieder gegen Angriffe der Politik und der Unternehmer verteidigt werden. Vogt rief zur Wachsamkeit gegenüber Populisten auf, die vorgeblich Interessen der Menschen vertreten, sich in ihrem Tun aber gegen deren Interessen wenden. Jeder solle sich mit deren Vorschlägen auseinandersetzen, damit ihr eigentliches Wollen sichtbar wird. Aber es gab in all den Jahren auch Erfolge. Vogt führte den jetzt durchgesetzten Erfolg bei der Wiedereinführung der paritätischen Finanzierung des Krankenkassenbeitrags an. Dafür haben sich die IG Metall und Zehntausende von Beschäftigten in den Betrieben stark gemacht und letztlich wurde im Bundestag das Gesetz geändert.
Für Unterhaltung und das leibliche Wohl waren an diesem Tag ebenfalls gesorgt. Die Veranstaltung wurde von dem Duo „Carolin Mäurer & Iwo Iwanov“ musikalisch begleitet.