Auch im Bezirk Küste vergeben viele Betriebe der Metall- und Elektroindustrie sowie der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie Tätigkeiten an Werkvertragsunternehmen und setzen Leiharbeit ein. Das zeigt eine Sonderauswertung einer bundesweiten Befragung unter Betriebsräten. Im nordwestlichen Niedersachsen, in Hamburg und im Mecklenburg- Vorpommern nutzen rund 80 Prozent diese prekären Beschäftigungsformen, in Bremen rund 90 Prozent, in Schleswig-Holstein rund 70 Prozent.
Die Basis für die Auswertung bildeten Angaben der teilnehmenden Betriebe (nordwestliches Niedersachsen: 74, Hamburg: 77, Mecklenburg-Vorpommern: 22, Bremen: 34, Schleswig- Holstein: 88). Die befragten Betriebsräte sagen, dass in den letzten drei Jahren dauerhaft Stammarbeitsplätze im Betrieb verdrängt worden sind – in der Spitze bis zu 29 Prozent in der Leiharbeit in der Region Hamburg, bis zu 16 Prozent als höchsten Wert in der Region Hamburg und Bremen bei Werkverträgen.
In den meisten Regionen geben über die Hälfte der Befragten an, dass die Arbeitsbedingungen in den Werkvertragsunternehmen überwiegend schlechter sind. Nur selten gibt es in den beauftragten Unternehmen Betriebsräte oder Tarifverträge. Die Leiharbeitsquote der befragten Betriebe liegt zwischen 30 Prozent (Region Hamburg) und 54 Prozent (Mecklenburg- Vorpommern). Die IG Metall will den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen verstärkt angehen. Dazu hat die Gewerkschaft eine betriebspolitische Kampagne unter dem Motto „Gute Arbeit für alle“ gestartet.