Alexander Liebler: Mein Vorgänger im Amt ist zurückgetreten. Und wir haben den Betriebsrat gerade vor einem Jahr gegründet. Für mich war klar, dass ich jetzt Verantwortung übernehmen muss. Ich habe mich schon immer gerne für andere engagiert, im Sportverein, im Karnevalsverein oder bei der SPD. Einer muss es machen. Und ich habe die Chance, etwas zu bewegen.
Unsere Beschäftigten wollen besser und gerechter bezahlt werden. Wir haben keinen Tarif. Die Löhne liegen teilweise deutlich unter dem Metalltarif. Zudem wünschen sie sich Qualifizierung und Altersteilzeit. Das zeigen die Ergebnisse einer Befragung, die wir als Betriebsrat durchgeführt haben.
Bei meinen Rundgängen im Betrieb kommen immer Kolleginnen und Kollegen auf mich zu, besonders seit ich Vorsitzender bin. Ich kenne fast alle 250 Beschäftigten hier. Die Geschäftsführung findet es toll, dass ich so jung bin. Die Frage ist, ob das auch so bleibt. Im ersten Monatsgespräch als Vorsitzender habe ich sachlich, aber beharrlich unsere Standpunkte als Betriebsrat vertreten.