Schon jetzt kann sich jedes Mitglied der IG Metall in diese Debatten einbringen und so die Zukunft der IG Metall mitgestalten. Dazu hat der Vorstand der IG Metall ein Debattenpapier verfasst, das wir dieser Ausgabe der metallzeitung beigeheftet haben. Es gibt Mitgliedern die Möglichkeit, sich über die zentralen Themen zu informieren und auszutauschen.
Unter dem Motto „Miteinander für morgen ― solidarisch und gerecht“ findet der 24. Ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall vom 6. bis 12. Oktober 2019 in der Messe Nürnberg statt. Natürlich können nicht alle 2,3 Millionen Mitglieder in Nürnberg mitdiskutieren. Doch jede Metallerin und jeder Metaller soll die Möglichkeit haben, sich im Vorfeld des Gewerkschaftstags in die inhaltlichen Debatten einzubringen. Dafür hat der Vorstand der IG Metall ein Debattenpapier erarbeitet, das dieser metallzeitung beigeheftet ist.
Auf insgesamt 16 Seiten geht das Debattenpapier unter anderem diesen Fragen nach: Was haben wir in unseren zentralen Handlungsfeldern schon erreicht? In welche Richtung müssen wir gehen? Wo besteht besonderer Handlungsbedarf? Wie können wir die Transformation der Arbeitswelt gemeinsam gestalten?
Das Debattenpapier stellt dabei sechs zentrale Handlungsfelder in den Mittelpunkt, für die wir als IG Metall Lösungen erarbeiten und durchsetzen müssen. Sie werden auf den nächsten Seiten kurz skizziert. Es sind allesamt Felder, auf denen wir uns als IG Metall gut aufstellen müssen, damit wir die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam meistern.
Jedes Kapitel des Debattenpapiers schließt mit Fragen an Metallerinnen und Metaller. Etwa: Wo siehst Du ― nach der erfolgreichen Tarifrunde 2018 ― arbeitszeitpolitischen Handlungsbedarf für die IG Metall? Bereitet die Ausbildung schon ausreichend auf die digitale Zukunft vor? Welche konkreten Maßnahmen sind neben einem höheren Rentenniveau notwendig, um Altersarmut wirksam zu verhindern? Es geht um Eure Einschätzungen und Erfahrungen. Sie sind wichtig für die Debatten am Gewerkschaftstag und darüber hinaus.
Darum: Macht mit! Eure Antworten und Rückmeldungen werden bei der Erstellung der Entschließungen und Leitanträge des Vorstands berücksichtigt.
Die Transformation ― also speziell Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel ― verändert Leben und Arbeiten nachhaltig. Die Folgen dieses Wandels für die Beschäftigten sind noch nicht bis ins Letzte abzusehen. Umso wichtiger, dass eine starke Gewerkschaft die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch in diesen Zeiten des Umbruchs wirksam durchsetzt. Die IG Metall ist fest entschlossen, diese Herausforderung anzunehmen.
Klar ist schon heute: Die Stärke der IG Metall liegt vor allem bei den organisierten Mitgliedern in den Betrieben. Das gilt auch für die Zukunft. Angesichts des Strukturwandels in der Arbeitswelt verfolgen wir als Organisation hier klare Ziele: Beschäftigung und Standorte erhalten, Mitbestimmung ausbauen und für die Herausforderungen nutzen sowie sichere und interessante Arbeit und gut entlohnte Tätigkeiten ermöglichen. Die IG Metall engagiert sich für eine humane digitale Arbeitswelt ohne gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen, in der gute Arbeit betrieblich verankert ist. Wir stellen uns gegen die Forderungen der Arbeitgeber nach Öffnungsklauseln, gegen „modulare“ Tarifverträge, gegen eine weitere Verlagerung der Tarifpolitik auf die Betriebsebene. Das Gegenteil ist nötig: eine Stärkung der Tarifbindung für mehr Erwerbstätige.
Eine zukunftsfeste Betriebs- und Tarifpolitik trägt dazu bei, dass wir auch als Organisation stark, modern und effektiv bleiben. Die IG Metall ist heute schon bunt und lebt die Vielfalt. Sie zeigt ganz praktisch, wie Integration funktionieren kann. Diese Vielfalt funktioniert, sie macht uns stark und muss angesichts der anstehenden Veränderungen weiterentwickelt werden. Wir haben den Anspruch, für alle Beschäftigten in unseren Branchen ein starker Partner zu sein. Dafür müssen wir den vielfältigen Lebensentwürfen und -lagen gerecht werden. Die Beteiligung der Mitglieder ist dabei zentral. Erfolgreiche Formate wie die Beschäftigtenbefragung haben das bewiesen. Sie sollten fortgesetzt und ausgebaut werden.
Derart aufgestellt, können wir uns auch in Zukunft für eine gerechte Gesellschaft einsetzen ― auch über die Betriebe hinaus. Unser Sozialstaat muss sich weiterentwickeln. Dafür müssen die Arbeitgeber wieder mehr Verantwortung übernehmen. Denn auch ihre Geschäftsmodelle, ihre Gewinne hängen von Sicherheit, Bildung und Zuversicht in der Gesellschaft ab.