1. Januar 2019
Wirtschaftlichkeitsprüfung
Sorgenfalten in Eichen und Ferndorf
Thyssen-Krupp: Wirtschaftlichkeitsprüfung einer Anlage erhöht die Unruhe im Betrieb noch.

Die Kolleginnen und Kollegen von Thyssen-Krupp im Siegerland machen unruhige und unsichere Zeiten durch. Was die Aufspaltung des Thyssen-Konzerns genau mit sich bringen wird, ist noch unklar. Ein Joint Venture der Stahlsparte von Thyssen-Krupp mit dem indischen Konzern Tata Steel ist geplant. Es gibt zwar eine Standortgarantie für Eichen und Ferndorf bis 2026 und eine Arbeitsplatzgarantie für alle 1100 Beschäftigten.

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Vertrauenskörperleiter René Scholtissek und Betriebratsvorsitzender
Helmut Renk können sich des Rückhalts von IG Metall-
Bezirksleiter Knut Giesler und Andree Jorgella, Geschäftsführer
der IG Metall Siegen, (v. r.) sicher sein.

Doch für die Bandbeschichtungsanlage3 (BBA 3) in Eichen gilt diese Garantie nur bis 2021. Die Wirtschaftlichkeit der Anlage soll2020 geprüft werden. Ohne die BBA3 könnten beide Siegerländer Standorte gefährdet sein, weil dann die Wirtschaftlichkeit leide, befürchtet Betriebsratsvorsitzender Helmut Renk. Circa 150 Arbeitsplätze inklusive der zuarbeitenden Bereiche hängen an der BBA 3. Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall fragen sich, warum die BBA 3 überhaupt geprüft werden soll.

Stillschweigen von oben

Und siefragen nicht nur sich. Doch über die Gründe der Prüfung herrscht Stillschweigen. Es gibt hierzu schlicht keine Information. „Wir hängen in der Luft und stochern im Nebel. Die Kolleginnen und Kollegen sind natürlich verunsichert bis wütend, und sie haben Zukunftsangst“, sagt Helmut Renk. Der Betriebsrat befürchtet, dass die Zeit davonlaufen könnte, wenn es grünes Licht für das Joint Venture gibt, dieBBA3 dann aber noch nicht geprüft ist. Dann könne es schwierig werden, die neue Unternehmensleitung vom Standort Siegerland zu überzeugen. „Momentan können wir nur demonstrieren, dass wir hinter dem Standort stehen und dass wir zusammenstehen“, sagt Renk.
Dabei haben die Kollegen und Kolleginnen von Thyssen-Krupp die volle Unterstützung der IG Metall Siegen. „Jetzt gilt es, gemeinsam im Betrieb und mit der IG Metall Geschlossenheit zu zeigen. Denn je stärker und klarer die Belegschaftauftritt, umso eher kann der Betriebsrat Einfluss nehmen“, sagt Andree Jorgella, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Siegen.

 


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