So lautete am 4. Dezember die ― einstimmig angenommene ― Forderungsempfehlung der Tarifkommission. Verhandlungsführer für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Stahlindustrie von Nordrhein-Westfalen (NRW), Bremen und Niedersachsen ist NRW-Bezirksleiter Knut Giesler.
Die Auszubildenden sollen eine zusätzliche Urlaubsvergütung von 600 Euro erhalten ― und ein Extraplus: Ihre Vergütungen sollen stärker steigen als die der Lohn- und Gehaltsempfänger. Zur tariflichenAbsicherung der dual Studierenden will die IG Metall mit dem Arbeitgeberverband Stahl eine Verhandlungsverpflichtung vereinbaren. Außerdem fordert sie eine Verlängerung der Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, zur Altersteilzeit und zum Einsatz von Fremdfirmen über Werkverträge.
4. Dezember, Schwerte: Die IG Metall-Tarifkommission beschließt das Forderungspaket (Fotos: Thomas Range).
„Wir bohren dicke Bretter“, sagt Knut Giesler. „Deshalb rechnen wir mit massiver Gegenwehr der Arbeitgeber.“ Die erste Tarifverhandlung findet am 10. Januar statt, die zweite am 23. Januar. Zuletzt stiegen die Einkommen in zwei Schritten um 4 Prozent: am 1. April 2017 um 2,3 Prozent und am 1. Mai 2018 um weitere 1,7 Prozent. Der Aufschwung in Deutschland geht in sein zehntes Jahr! Die gute konjunkturelle Entwicklung setzt sich 2019 und 2020 fort. Die Rohstahlerzeugung erhöhte sich 2017 auf 43,6 Millionen Tonnen ― höher war sie nur in den zwei ersten Jahren nach der Krise 2009. Die Kapazitätsauslastung beträgt fast 90 Prozent, die Reichweite der Auftragsbestände: 3,7 Monate ― sie ist damit größer als vor der Krise. Noch erfreulicher: Die Preise pro Tonne Stahl sind von Anfang 2016 bis Mitte 2018 um 80 Prozent auf 562 Euro gestiegen. Der Anteil der Lohnkosten am Umsatz liegt nur bei 11 Prozent.