1. Januar 2019
Ausblick
Start 2019
Die neue Führungsspitze blickt im Interview ins neue Jahr.

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Birgit Dietze und Regina Katerndahl, die Erste und die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin (Foto: Christian von Polentz/ transitfoto)

 

2019 beginnt die IG Metall Berlin mit Euch beiden als neuem Führungsteam. Wie fühlt sich das an?

Birgit: Gut und neu. Neu in zweierlei Hinsicht: in der Verantwortung zusammen mit Regina und in der Verantwortung für die IG Metall Berlin.

Regina: Weil wir aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Dinge sehen, ergänzen wir uns gut und haben fruchtbare Diskussionen. Das fühlt sich gut an.

Die Zeiten sind unruhig, politisch und wirtschaftlich. Wo steht die IG Metall Berlin Anfang 2019?

Regina: Wir haben ein erfolgreiches Jahr hinter uns. Wir hatten eine erfolgreiche Tarifrunde und haben als IG Metall Berlin eine stabile Mitgliederentwicklung. Das ist eine gute Ausgangslage.

Birgit: Die Welt hat sich gewandelt: Die Marktlogik durchzieht fast alle gesellschaftlichen Bereiche, die Globalisierung eröffnet Standortkonkurrenzen um niedrigste Konditionen und die Digitalisierung schreitet voran. Die IG Metall sieht diese Entwicklungen, und der jüngste Tarifabschluss war als Reaktion ein kraftvolles Zeichen darauf.

Was habt Ihr Euch für 2019 vorgenommen?

Birgit: Ich werde mich zunächst einmal in den Betrieben umschauen. Was wir in den betrieblichen Auseinandersetzungen brauchen, sind top ausgebildete Betriebsräte und gut arbeitende und vernetzte Vertrauensleute. Das gilt es 2019 zu stärken.

Regina: Berlin ist wie ein Brennglas für die heutige Entwicklung von traditioneller Industrie und neuen Industrieformen. Als IG Metall müssen wir neu entstehende Beschäftigungsgruppen ansprechen und die jetzigen Mitglieder halten. Betriebe mit neu gegründeten Betriebsräten erfordern in der Regel besondere Unterstützung – dies werden wir stärker berücksichtigen.

Um Klimawandel und Digitalisierung besser zu begegnen, startet der Vorstand den Transformationsatlas für Deutschland. Wie setzt Ihr das als Geschäftsstelle um?

Birgit: Der Transformationsatlas ist ein wichtiges Instrument, um in den Betrieben zu ermitteln, welche Veränderungen anstehen. Wir werden uns Anfang des Jahres auf erste Pilotbetriebe verständigen und uns zu Fragen der Digitalisierung schulen.

Regina: In der Diskussion mit den Beschäftigten werden wir viel über die Strategien der Geschäftsführung lernen und können dann gemeinsam mit den Beschäftigten unsere Antworten darauf überlegen. Ein Ziel ist, mit Beschäftigten, Betriebsräten und Personalabteilungen Qualifizierungspläne zu erarbeiten.

Im September ist IG Metall-Gewerkschaftstag. Was erhofft Ihr Euch?

Regina: Für mich ist wichtig, dass wir in diesen unruhigen Zeiten noch stärker politisch wirken. Die IG Metall hat eine hohe Verantwortung, Gesellschaft zu gestalten, damit wir auch morgen noch in einer Demokratie leben, in der gute Arbeit und verhandelbare Verbesserungen für die Beschäftigten eine zentrale Rolle spielen. Wie wird sich die IG Metall Berlin darauf vorbereiten?

Birgit: Mit einem Debattenpapier werden wir als Gesamtorganisation ab Januar auf die betrieblichen, tariflichen und gesellschaftlichen Fragen fokussieren. Wir werden uns in den Betrieben, Vertrauensleutesitzungen, Stadtteilgruppen, Arbeitskreisen und auf der Delegiertenversammlung mit dem Debattenpapier und den Herausforderungen gewerkschaftlicher Arbeit der nächsten Jahre auseinandersetzen, um uns dann als IG Metall Berlin in den Bundesprozess einzubringen.


Das ganze Interview lest Ihr hier: igmetall-berlin.de.


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