Die IG Metall Jugend hat sich in den letzten Jahren durch das Engagement von Gewerkschaftssekretärin Ellen Kleinert neu aufgestellt. Am 1. November hat Sascha Rossmann die Jugendarbeit von Ellen übernommen, die bis Mai 2021 in Elternzeit bleiben wird. Sascha hat wie Ellen Zerspanungsmechaniker gelernt und war danach im Trainee-Programm der IG Metall. Beide haben einen ähnlichen Einstieg in die Gewerkschaftsarbeit genommen. Hilft das, schneller ins Thema zu kommen?
Ellen: Ich denke schon. Wir haben beide eine Ausbildung gemacht und dadurch kennen wir die Bedürfnisse der Auszubildenden aus eigener Erfahrung. Wir können die IG Metall vom Betrieb aus denken und die Berufseinsteiger entsprechend unterstützen und motivieren, sich selber zu engagieren.
Sascha: Man kennt die betriebliche Welt und dazu das Trainee-Programm der IG Metall. Es fällt dann leichter, die Ideen aufzugreifen und sowohl im Betrieb und umgekehrt in den Gremien der Gewerkschaft den Austausch zu organisieren.
Ihr habt in Eurer Geschäftsstelle eine 10-Prozent-Jugendquote in der Delegiertenversammlung durchgesetzt. Warum?
Ellen: Wir wollen, dass die Jugend in den Gremien vertreten ist, um die IG Metall fit für die Zukunft zu machen. Damit das auch gelingt, haben wir mit der Jugendquote – wie bei der Frauenquote – eine Verbindlichkeit geschaffen. Jetzt liegt es an den jungen Metallerinnen und Metallern, sich einzubringen.
Sascha: Ich bin da ganz optimistisch. Ellen hat es geschafft, den Ortsjugendausschuss (OJA) neu aufzu- stellen. Und bei der Jahresplanung haben die Mitglieder des OJA sich vorgenommen, sich aktiv bei der Vertrauensleutewahl und in der Delegiertenversammlung zu beteiligen.
Ellen:Zudem konnten wir Auszubildende aus Klein- und Mittelbetrieben gewinnen, im OJA aktiv zu sein. Und was ich toll finde, ist, dass die Jugendlichen nicht nur betrieblich, sondern auch gesellschaftspolitisch etwas bewegen wollen. Es gab bereits einen ersten Austausch mit den Aktivisten von „Fridays for future“ und weitere Vernetzungen sind angedacht. Auch das Engagement gegen Rechts wird 2020 weiter fortgesetzt.
Ist das alles zu schaffen?
Sascha: Ja, wenn wir alle gemeinsam anpacken, also Jugendvertreterinnen und -vertreter, Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowie die Vertrauensleute. Wir haben 30 Jugend- und Auszubildendenvertretungen, davon 20 aktive. Ich werde die betriebliche Betreuung fortsetzen und möglichst noch mehr motivieren, mitzumachen.