Ohne Vorwarnung, geschweige denn in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, kündigte die Standortleitung in mehreren Inforunden ihre Abbaupläne an. Alle Beteiligten wurde damit vor den Kopf gestoßen. „Quick and dirty“ scheint die neue Politik bei Bosch zu sein. Die Bombe platzte Ende November: Bosch Automotive Elektronic will in Deutschland 620 Arbeitsplätzen in den nächsten drei Jahren streichen. Besonders hart trifft es Reutlingen mit 500 Arbeitsplätzen. Die Standortleitung kündigte an, den Abbau weitgehend sozial verträglich machen zu wollen. Betriebsrat und IG Metall haben die Standortleitung zu Gesprächen aufgefordert. Erst Ende 2018 wurde ein Zukunftskonzept für den Standort vereinbart. „Für den bestehenden Vertrag bringen alle Beschäftigte seit einem Jahr Beiträge ein. Wir wollen wissen, was geplant ist und fordern lösungsorientierte Gespräche. Ein reines Umsetzten der Ankündigung wird es mit uns sicher nicht geben“, so die IG Metall- Bevollmächtigte Tanja Silvana Grzesch. „Wir werden für den Standort kämpfen.“ Erste Gespräche mit Bosch fanden am Jahresende statt.