1. Juli 2019
Veränderungen in der Arbeitswelt
Erste Ergebnisse der Transformationsatlanten
Fahrerlose Transportsysteme anstatt Gabelstapler, Elektromotor anstatt Verbrenner - die Industrie verändert sich rasant.

Welche Auswirkung die Transformation auf die Beschäftigten hat, dass versucht der Transformationsatlas der IG Metall herauszufinden. 22 Betriebe der Geschäftsstelle Schweinfurt mit insgesamt 32 690 Beschäftigten haben in der Region mitgemacht.

Und dass der Wandel der Industrie für die IG Metall Schweinfurt einen besonderen Stellenwert hat, wird schon alleine an der Struktur der Arbeitsplätze in der Region Main-Rhön deutlich.

Knapp 87 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse hängen an der Automobilindustrie (42 Prozent) und am Maschinen- und Anlagenbau (45 Prozent) ― den beiden Branchen, die wohl am meisten vom Wandel betroffen sein dürften. Wirft man dann noch einen Blick auf die Beschäftigungsarten, wird das Bild noch deutlicher.

Knapp 22 000 und somit 67 Prozent der Arbeitnehmer in den beteiligten Betrieben arbeiten in Fertigung, Montage sowie Logistik und Verwaltung. Diese Beschäftigungen sind ― so die Forschung ― leichter zu ersetzen als andere.

Die IG Metall Schweinfurt hatte gerade deshalb Vertreter von regionalen Arbeitgebern, Politik und Wissenschaft sowie Betriebsräte und Vertrauensleute am 18. Mai zu einem Zukunftsdialog geladen. Dort wurden auch die Ergebnisse des Transformationsatlas präsentiert:

Nur bei 5 der 22 Betriebe ist aus Sicht der Interessenvertretung eine Strategie erkennbar, mit denen die Transformation bewältigt werden kann. Bei den Fertigungsprozessen ist die Digitalisierung in vielen Betrieben angekommen und wird weiter forciert. Dagegen spielen neue, digitalisierte oder elektrifizierte Produkte, die Beschäftigung langfristig sichern könnten, strategisch in den Betrieben zwar eine wichtige Rolle, sie sind aber noch keine wesentlichen Umsatzträger. Somit wird die Anzahl der Arbeitsplätze, falls nicht gegengesteuert wird, insgesamt als rückläufig eingeschätzt. Ein großes Defizit sehen die Betriebsräte bei dem Qualifizierungsbedarf der Beschäftigten. Hier steigt der Bedarf zwar massiv, allerdings fehlt es in weiten Teilen an einer strategischen Qualifizierungsplanung sowie an einer systematischen Personalplanung.

In den Betrieben werden nun in den nächsten Wochen Gespräche mit den Arbeitgebern stattfinden, um Rückschlüsse aus den betrieblichen Ergebnissen abzuleiten und Maßnahmen zu generieren.


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