Denis: Ich war früh in der IG Metall aktiv. Das hat mir auf meinem Weg immer sehr geholfen, und ich will die Vorteile nicht missen: Netzwerke, Austausch und Wissen. All das hilft betrieblich weiter. So kann ich als Betriebsrat Fragen der Beschäftigten, die über das Betriebliche hinausgehen, souverän beantworten, zum Beispiel durch Tarifvertragsschulungen.
Antje: Durch IG Metall-Aktionen habe ich gelernt, dass man gemeinsam etwas bewegen kann, auch gesellschaftspolitisch. Wir haben zum Beispiel Unterschriften gesammelt, um für die Wiedereinführung der Parität in der gesetzlichen Krankenversicherung einzutreten. Über die Stärke der IG Metall ließ sich diese Forderung gesetzlich durchsetzen. Das zeigt, dass sich der Einsatz lohnt ― und: Es macht stolz und motiviert!
Denis: Es ist wichtig, dass man offen für neue Ideen und Perspektiven bleibt. Zeiten und Belegschaften ändern sich. Junge Menschen rücken mit ihren eigenen Themen in die Betriebe nach. Dafür offen zu sein, heißt, sie zu hören und zu gewinnen. Junge Menschen ernst zu nehmen, sie „abzuholen“ und zu begleiten, ist ein wichtiger Schlüssel dabei.
Antje: Leistungen junger Menschen aus deren Perspektive anzuerkennen, ist meines Erachtens sehr wichtig, um sie für eine gute Arbeit im Betrieb zu motivieren. Hilfreich ist dabei ein enger Kontakt zwischen dem Betriebsrat und der Belegschaft im Werk, so dass vermeintliche Kleinigkeiten sowie kleine Erfolge sichtbar für alle sind.
Denis: Betriebsrat, Jugend- und Auszubildendenvertretung und IG Metall sind kein Selbstzweck. Wir wollen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten verbessern. Damit das funktioniert, muss der Betriebsrat weiterbestehen. Erfolgreiche Betriebsratsarbeit ist anspruchsvoll, man sollte deshalb nicht ins kalte Wasser geworfen werden, sondern genügend Zeit zum Lernen haben.
Antje: Kontinuität und Erfahrung sind zentral. Ein dritter Baustein sind neue Denkweisen. Deshalb bedeutet Nachwuchsarbeit auch, Erfahrungen weiterzugeben, ohne dabei die Augen vor Neuem zu verschließen. Und: Die junge Generation ändert sich auch im Betrieb. Junge Menschen für die Interessenvertretung zu gewinnen und sie erfolgreich einzubinden, bedeutet Handlungsweisen zielgruppengerecht auszurichten.