Durchbruch bei den Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk in Bayern: Ab Juli erhöhen sich die monatlichen Tarifvergütungen um 2,7 Prozent, mindestens jedoch um 80 Euro. Auszubildende erhalten 50 Euro mehr im Monat. Im Juli 2020 kommen dann noch einmal 2,6 Prozent, erneut mindestens 80 Euro sowie weitere 50 Euro für Auszubildende obendrauf.
Die Auszubildenden bekommen zudem vor ihren Abschlussprüfungen jeweils einen Tag frei zur Vorbereitung. Zu Redaktionsschluss dieser metallzeitung haben bereits Baden-Württemberg, Brandenburg, Unternehmensverband Niedersachsen sowie Sachsen den Abschluss aus Bayern übernommen. In Brandenburg gibt es statt der 80 Euro Mindesterhöhung ab jetzt jedes Jahr noch mal ein Prozent Erhöhung zusätzlich. Bis 2025 soll dadurch das Niveau der Kfz-Vergütungen in Berlin und damit die Angleichung an den Westen erreicht sein. In den anderen Kfz-Tarifgebieten liefen noch Verhandlungen.
Für den Tarifabschluss haben Tausende Metallerinnen und Metaller mit Warnstreiks Druck gemacht. Allein bei den Kfz-Aktionstagen der IG Metall Anfang Juni (im Bild: Frankfurt am Main) waren über 12 000 Beschäftigte aus über 200 Betrieben dabei. In vielen Städten kamen Beschäftigte mehrerer Betriebe zu gemeinsamen Kundgebungen zusammen – unter anderem in Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim und Stuttgart. Weitere große Warnstreikaktionen gab es unter anderem in Berlin, Hamburg, Magdeburg, München Ludwigsfelde, Nürnberg, Rostock und Schwerin. Die Beschäftigten demonstrierten zudem mit Autokorsos unter anderem in Darmstadt, Frankfurt, Fulda, Freiburg und Kassel. Dabei machten sie auch Station an Kfz-Betrieben, die noch nicht an Tarifverträge gebunden sind.