In den frühen Morgenstunden des 4. Juni legten gut 120 Mitarbeiter von Schwan-Stabilo und Schwan Cosmetics ihre Arbeit nieder.
Im Zuge der Tarifrunde hatte die IG Metall in der bayerischen Schreib- und Zeichengeräteindustrie zu Warnstreiks in allen Betrieben aufgerufen. Beim Wechsel der Nachtzur Frühschicht sorgten die Kolleginnen und Kollegen dafür, dass erstmalig in der Geschichte von Schwan in Weissenburg durch einen Warnstreik die Produktion stillstand.
Die Forderungen ― 5 Prozent mehr Lohn, beziehungsweise mindestens 150 Euro mehr pro Monat und einem Bonus für IG Metall-Mitglieder bei zwölf Monaten Laufzeit ― hatte die Arbeitgeberseite abgelehnt und lediglich ein Angebot von 1,8 und 1,6 Prozent für zwei Jahre gemacht. Von einem Bonus für Mitglieder wollten die Arbeitgeber nichts wissen. Mit sehr deutlichen Worten fasste Gewerkschaftssekretär Benjamin Hannes dieses Angebot bei der Kundgebung vor dem Werktor zusammen: „Das Angebot der Arbeitgeber ist Verar… und hat mit Wertschätzung Eurer Arbeit nichts zu tun.“ Betriebsratsvorsitzender Dieter Pfister fügte hinzu, dass das Geschäft in den letzten Jahren sehr gut laufe und es nun an der Zeit wäre, ein „Stück vom Kuchen“ für die Beschäftigten abzubekommen.
Dass es erstmals in der Geschichte des Unternehmens zu so einem harten Tarifkonflikt und zu Warnstreiks kam, verwundert umso mehr, wenn man sieht, dass der aus der Tarifbindung ausgetretene Konkurrent Staedtler bereits einen Abschluss über 3 Prozent mehr Lohn und einen Bonus für Mitglieder getätigt hat.
„Die Beschäftigten sind bereit, für einen guten Tarifvertrag zu kämpfen“, so Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall in Bayern.
Wir erwarten mit Spannung die nächste Tarifverhandlung, die Anfang Juli stattfinden wird.