Als Beate Elingshausen das erste Mal vom Plan der Geschäftsführung hört, ist sie richtig sauer. „Der Arbeitgeber wollte unsere Komplettierung und Verpackung an einen externen Provider vergeben, 186 Leiharbeiter wären von dem Outsourcing betroffen gewesen, sie hätten dann zu deutlich schlechteren Bedingungen gearbeitet und auch viel weniger Geld bekommen“, sagt die Betriebsratsvorsitzende von ZF TRW in Neuwied. „Das konnten wir nicht auf uns sitzen lassen.“
Das haben sie auch nicht auf sich sitzengelassen: Ende November 2017 treten Elingshausen und ihr Team in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber ein, schnell merken sie, dass die Geschäftsführung nicht sauber argumentiert. „Der Arbeitgeber hat uns gesagt, dass er mit der Aktion Kosten sparen will“, sagt Beate Elingshausen. Zusammen mit einem externen Berater gelang es dem Betriebsrat allerdings vorzurechnen, dass das nicht stimmt. Dass es mit Outsourcing sogar noch teurer wird. „Der Dienstleister will seine Marge haben, der ist teuer. Und es war überhaupt nicht genau geklärt, welche Leistungen erbracht werden sollten und welche noch gesondert abgerechnet werden konnten.“
Die besseren Argumente haben also Elingshausen und ihr Team, aber wie das so ist: Argumente allein genügen häufig nicht. „Wir haben viel Unterstützung von der Öffentlichkeit bekommen und großen Rückhalt von den Beschäftigten“, sagt Beate Elingshausen. „Ohne diese Einigkeit, ohne diese Solidarität wäre es nicht möglich gewesen, die Kolleginnen und Kollegen bei uns zu halten.“ Genau das ist gelungen: „Alle 186 Betroffene haben einen ZF-TRW-Arbeitsvertrag bekommen ― und das zu sehr guten Bedingungen.“