1. Juli 2020
Metallzeitung
Hoffnungsschimmer bei Rabe in Bad Essen
Ein Investor ist eingestiegen

Seit mehr als 125 Jahren entwickelt, produziert und vertreibt Rabe am Standort Bad Essen innovative Technologien für die Bodenbearbeitung. Ende Januar wurde das traurige Ende des Rabe-Werks verkündet.

Lange war die Rede von einem deutsch-chinesischen Investor. Ein unterzeichneter Verkauf war aufgrund ausbleibender Zahlung nicht zustande gekommen.

Der Sachwalter Stefan Meyer hatte somit keine andere Möglichkeit, als allen 194 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kündigen. Ein kleines Team von 44 Beschäftigten wurde nicht freigestellt, es hat die letzten Aufträge abgearbeitet und aufgeräumt, bevor das traurige Ende des einst stolzen Rabe-Werks scheinbar besiegelt wurde.

Doch zum Ende der Kündigungsfrist wurden in Bad Essen von einigen Mitarbeitern wieder Investoren gesichtet. Am letzten Arbeitstag der Ausproduktion gab es eine Mitarbeiterversammlung.

Der deutsch-chinesische Investor ist im Mai eingestiegen.

Alle Beschäftigten, die an der Ausproduktion beteiligt waren, sollten und haben zum 18. Mai 2020 einen neuen Arbeitsvertrag zu alten Bedingungen erhalten. Für knapp 50 Beschäftigte geht es glücklicherweise weiter – ein Hoffnungsschimmer.

Das Vorgehen ist jedoch äußerst kritisch zu bewerten: Sprichwörtlich wurde der Betrieb einmal richtig gegen die Wand gefahren, um dann den Schlüsselpersonen eine neue Stelle anzubieten.

Über den Investor ist ohnehin wenig bekannt. Unter der Marke Rabe sollen wieder Pflüge hergestellt werden. Es ist auch die Rede davon, die Produktpalette auf Bau- und Kommunalmaschinen zu erweitern. Von einem schlüssigen Konzept ist jedoch bis zu Redaktionsschluss nicht viel zu erkennen gewesen.

Zusammengefasst ist diese Entwicklung dennoch ein großer Hoffnungsschimmer für einen Teil der ehemaligen Beschäftigten und den Standort Bad Essen. Dass trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage in der Coronazeit ein Investor gefunden wurde, gleicht einem Wunder.

alt
Foto: IG Metall Osnabrück

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