Die tarifgebundene Gießerei Silbitz Guss bekommt die Auftragsschwäche in der Branche – verstärkt durch die Corona-Pandemie – zu spüren. Planetenträger für die Windenergie, Naben für Radlader und Kolben für Schiffsdiesel sind aktuell weniger gefragt. Seit einem halben Jahr sind die Beschäftigten anteilig in Kurzarbeit. Die Geschäftsführung sucht die Lösung der aktuellen Probleme nun bei der Forderung nach Lohnverzicht von den Beschäftigten in Höhe von einer Million Euro. Im Gegenzug wird ein Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für 400 der 450 Beschäftigten und die Investition des eingesparten Betrags in das Unternehmen angeboten.
In drei Mitgliederversammlungen diskutierten die Mitglieder am 10. Juni die Forderung der Geschäftsleitung, die diese mit der Drohung einer möglichen Insolvenz versehen hatte. Einstimmiges Ergebnis: Ohne eine Vorleistung durch die Geschäftsführung wird es keine Verhandlungsbereitschaft über einen Verzicht geben.