Der Umbruch, vor dem die Industrie steht, kann nicht ohne den Klimaschutz gedacht werden. Das war eines der Themen auf der 47. Ordentlichen Bezirkskonferenz der IG Metall Küste. Unterstrichen wurde die Bedeutung des Klimaschutzes für Arbeit und Wertschöpfung mit einem Positionspapier, das die Gewerkschaft zusammen mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) vorstellte. „Mit der Stopp-und-Go-Politik der Bundesregierung muss Schluss sein. Um den Heimatmarkt zu stärken und Arbeitsplätze in der Windindustrie zu sichern, braucht es endlich einen verlässlichen Ausbaupfad“, erklärte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste.
In dem Positionspapier fordern Gewerkschaft und der BEE die Bundesregierung auf, nach der Entscheidung für einen Kohleausstieg den Ausbau von Wind-, Solar- und Biomasseenergie voranzutreiben. „Die Bundesregierung darf sich nicht länger drücken. Die Investitionen in die Zukunft unseres Energiesystems benötigen klare politische Bekenntnisse“, sagte Dr. Simone Peter, Präsidentin des BEE.
(Foto: Peter Bisping)
Der Publizist und Politologe Albrecht von Lucke analysierte in seinem Vortrag auf der Bezirkskonferenz den Zustand der Demokratie in einer von Globalisierung, Finanzkrisen und autoritären Denkmustern erschütterten Welt. Der IG Metall wies er eine besondere Rolle zu: „Der Anspruch, die Transformation sozial, ökologisch und demokratisch zu gestalten, ist nicht nur mutig ― er ist auch ohne Alternative, wenn das Land nicht auf einen völlig reaktionären Kurs geraten soll“, sagte der Redakteur der „Blätter für deutsche und internationale Politik“.
Seine Thesen diskutierten die Delegierten auf einer Podiumsdiskussion, an der von Lucke, Dr. Simone Peter, Manfred Wulff, Betriebsratsvorsitzender von VW Emden, und Jan Oehlmann, Vorsitzender der Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung von Airbus, teilnahmen.
Geiken nutzte die Bezirkskonferenz, um zur Teilnahme an der Großkundgebung der IG Metall am 29. Juni in Berlin aufzurufen. Unter dem Motto #FairWandel demonstrieren Zehntausende Metallerinnen und Metaller für eine soziale und ökologische Transformation. „Wir werden mit mehreren tausend Kolleginnen und Kollegen von der Küste dabei sein und unser Thema Klimaschutz und Arbeitsplätze auf die Straße bringen.“