150 Beschäftigte der Daimler-Tochter CARS Technik & Logistik haben vor der Daimler-Konzernzentrale mit einem ganztägigen Warnstreik demonstriert. Sie wollen endlich einen Tarifvertrag mit fairen Löhnen ― und Arbeitszeiten unter 40 Stunden in der Woche. Dafür fuhren sie sechseinhalb Stunden mit dem Bus von Wiedemar bei Leipzig nach Stuttgart. Ihre Löhne liegen zum Teil noch deutlich unter dem sächsischen Kfz-Handwerkstarif. Und statt der tariflichen 37 Stunden arbeiten sie 40 Stunden in der Woche. Dabei fährt CARS zweistellige Renditen für Daimler ein.
„Wenn Daimler mit dem Spruch ‚Das Beste oder nichts‘ wirbt, dann muss das auch für alle Arbeitnehmer gelten ― auch bei der Tochter im Osten“, forderte IG Metall-Vorstandsmitglied, Ralf Kutzner, in seiner Rede.
Zwei Jahre ziehen sich die Tarifverhandlungen bei CARS bereits hin. Die Daimler-Konzernzentrale blockiert. Dabei bieten andere Betriebe in der Region Leipzig, etwa die Autowerke von BMW und Porsche, längst bessere Konditionen. „Wenn das mit dem Tarifvertrag nicht klappt, muss ich schauen“, erklärt ein junger Kfz-Mechatroniker unter den Warnstreikenden. „Ich verdiene hier 1500 Euro netto ― und das bei Daimler?“
Immerhin scheint die Unternehmensleitung nun einzulenken. Die CARS-Geschäftsführung hat erste Eckpunkte unterschrieben.