1. März 2019
Gelbe Karte für die Stahl-Arbeitgeber im Siegerland
Gelbe Karte für die Stahl-Arbeitgeber im Siegerland
Metallerinnen und Metaller verschafften ihren Forderungen in zwei Warnstreiks unmissverständlich Gehör

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Bei den DEW wurde klar: Die Arbeitgeber stehen kurz vorm Platzverweis (Fotos: IG Metall Siegen, Julia Montanus)

Lautstark verschafften Metallerinnen und Metaller aus der Stahlindustrie im Siegerland bei zwei Warnstreiks der IG Metall Siegen ihren Forderungen Nachdruck. Wie Kolleginnen und Kollegen vielerorts in Nordrhein- Westfalen und Niedersachsen, legten sie vorübergehend ihre Arbeit nieder, um unmissverständlich klarzumachen, dass sie weiterhin an den steigenden Gewinnen in der deutschen Eisen- und Stahlindustrie angemessen beteiligt werden wollen. Schließlich sind sie es, die das Umsatzplus erwirtschaftet haben. Bei Thyssen-Krupp Steel Europe (TKSE) in Kreuztal und bei den Deutschen Edelstahlwerken (DEW) in Geisweid zeigten insgesamt rund 800 Warnstreikende den Arbeitgebern die gelbe Karte, darunter auch Kollegen von BGH Edelstahl. Es geht den Beschäftigten in der Stahlbranche nicht nur um 6 Prozent mehr Geld. Ebenso wie ihren Kollegen in der Metall- und Elektroindustrie fordern auch sie die für eine moderne Arbeitswelt notwendigen flexibleren Arbeitszeiten, um Arbeit und Leben besser vereinbaren zu können. Urlaubsgeld soll wahlweise in Freizeit umgewandelt werden können. „Wenn’s Brei regnet, halten wir die Schüssel raus“, rief Andree Jorgella, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Siegen, den Metallerinnen und Metallern vorm TKSE-Werktor in Eichen zu. Betriebsratsvorsitzender Helmut Renk adressierte an die Arbeitgeber, die Idee, Gewinne zu teilen, gehe „nicht in ihren Kopf“. Wenige Tage später standen bei den DEW für zwei Stunden die Anlagen still. Andree Jorgella betonte, gerade Schichtarbeiter bräuchten die Möglichkeit, zwischen Geld und Freizeit zu wählen. Betriebsratsvorsitzender Michael Treske sagte, dies sei eine der schwierigsten Tarifrunden, die er je erlebt habe. Die Arbeitgeber stünden kurz vorm Platzverweis.

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Metallerinnen und Metaller stehen eng zusammen, auch bei TKSE (Fotos: IG Metall Siegen, Julia Montanus)

 

 


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