1. März 2020
Mitte
Tarifbewegung 2020
Der IG Metall-Vorschlag, frühzeitig in die Tarifrunde einzusteigen und die Herausforderungen der Transformation fair anzugehen, wurde sowohl von der Mittelgruppe als auch vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Thüringen akzeptiert. Jetzt starten die Gespräche in den Tarifgebieten des Bezirks

Der IG Metall-Vorstand hat den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie am 24. Januar ein „Moratorium für einen fairen Wandel“ vorgeschlagen.

Dem haben die Arbeitgeber am 30. Januar bundesweit zugestimmt. Ziel ist es, ohne Druck in Tarifverhandlungen einzusteigen, die die Kaufkraft erhöhen und die Beschäftigung im Kontext der aktuellen Herausforderungen sichern.

Auch wenn die Arbeitgeber dem Vorschlag zugestimmt haben, ist das kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen, im Gegenteil: Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass die Verhandlungen scheitern können. „Angesichts der Herausforderungen sind wir bereit, neue Wege zu gehen. Wenn die Arbeitgeber das als Schwäche missverstehen wollen, müssen wir handeln“, betont Jörg Köhlinger, Leiter des Bezirks Mitte und Verhandlungsführer.

Die Arbeitgeber der Mittelgruppe deuten an, dass sie einen Stillhaltepakt für fünf Jahre wollen. Das wird die IG Metall nicht akzeptieren. Es gibt aktuell lediglich eine konjunkturelle Delle, keine Krise. Dennoch sehen wir, dass es Herausforderungen gibt, auf die wir tarifpolitisch reagieren müssen. Wir werden den Wandel nicht aufhalten, wir wollen ihn gestalten! Dazu gehören die Sicherung der Beschäftigung, auskömmliche Entgelte, Qualifizierungsansprüche für alle und ein Nachhaltigkeitsbonus.

In Thüringen steht zudem weiterhin die Angleichung der Arbeitszeit auf der Tagesordnung. Die Arbeitgeber können nicht den Fachkräftemangel beklagen und gleichzeitig schlechtere Arbeitsbedingungen verteidigen. Die Beschäftigten wollen nach dreißig Jahren Mauerfall endlich die gleichen Bedingungen, und das heißt: die 35-Stunden-Woche.


Beteiligung erzeugt Bewegung

140 Kolleg*innen aus 30 Betrieben nahmen an der ersten Aktivenkonferenz des gemeinsamen Erschließungsprojekts im Bezirk Mitte in Gladenbach teil. An zwei Tagen wurde intensiv an der Vorbereitung der Tarifbewegung in der Metall- und Elektroin- dustrie gearbeitet.

Im Mittelpunkt der Planungen stand die Aktivierung und Einbeziehung der Beschäftigten in den Betrieben. „Wir wollen in möglichst vielen Betrieben Zukunftsvereinbarungen abschließen. Wir wollen und werden die Zukunft im Sinne der Beschäftigten gestalten“, so Jörg Köhlinger, Bezirksleiter IG Metall Bezirk Mitte. „Um das zu erreichen, braucht die IG Metall Aktive und Bewegung in den Betrieben, dies ist die Voraussetzung für erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit“, so Köhlinger weiter. Die Aktivenkonferenz bringt Erschließungsarbeit und Tarifbewegung zusammen. So erzeugen wir den nötigen Druck in den Betrieben.

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Foto: Frank Rumpenhorst
140 Aktive aus Betrieben des Bezirks Mitte bei der Arbeit: Zwei bewegte Tage zur Vorbereitung auf die
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Tarifbewegung in der Metall- und Elektroindustrie.

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