1. März 2021
Tarifbewegung 2021
Arbeitgeber nutzen Corona aus – und greifen an
Die Metallarbeitgeber nutzen Corona knallhart aus. Sie wollen eine Nullnummer. Tariferhöhungen soll es frühestens Mitte 2022 wieder geben. Zudem soll bei zu wenig Gewinn automatisch Lohn gekürzt werden. Zur Zukunft unserer Arbeitsplätze wollen sie nichts versprechen.

Die Tarifverhandlungen spitzen sich zu. Die IG Metall will Zukunft sichern. Die Metallarbeitgeber wollen eine Nullrunde.


Arbeitgeber verweigern Zusagen zur Zukunft der Arbeitsplätze

Über Zukunftstarifverträge im Betrieb könne man reden. Aber etwas Verbindliches wollen sie dazu nicht vereinbaren. Arbeitszeitabsenkung, etwa eine 4-Tage-Woche, um Arbeitsplätze zu sichern, lehnen zwar nicht alle Vertreter der Arbeitgeberverbände kategorisch ab. Aber sie wollen sich auf nichts festlegen – und schon gar keinen Beitrag dazu leisten, etwa in Form eines Teilentgeltausgleichs für die Beschäftigten.

 

„Mehr Lohn gibt es frühestens 2022.“

Wilfried Porth, Arbeitgeberverband Südwestmetall


Arbeitgeber wollen Nullnummer und automatische Lohnsenkung

Eine prozentuale Erhöhung der Entgelte soll es frühestens im zweiten Halbjahr 2022 wieder geben. Damit würden die Entgelte der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie vier Jahre lang stagnieren. Denn die letzte Erhöhung der Entgelttabellen gab es 2018. Obendrein fordern die Arbeitgeber automatische Entgeltabsenkungen in ihren Unternehmen, wenn die Gewinne aus ihrer Sicht nicht reichen.

 

„Ein billiger Versuch, die Krise zu nutzen. Wir lassen uns davon nicht beeindrucken.“

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall.


IG Metall bereit für Warnstreiks

Indiskutabel. Provokation. Kampfansage. So formulierten es die Mitglieder der Verhandlungskommissionen der IG Metall in den einzelnen Tarifgebieten.

Ganz klar: Die Arbeitgeber nutzen Corona knallhart aus. Ihr Kalkül: Wegen der Pandemie kann die IG Metall sowieso nicht streiken. Doch. Das geht. Das hat die IG Metall mit zahlreichen Aktionen in den letzten Wochen bewiesen. Ab sofort sind Warnstreiks drin.


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