Die Tarifverhandlungen spitzen sich zu. Die IG Metall will Zukunft sichern. Die Metallarbeitgeber wollen eine Nullrunde.
Über Zukunftstarifverträge im Betrieb könne man reden. Aber etwas Verbindliches wollen sie dazu nicht vereinbaren. Arbeitszeitabsenkung, etwa eine 4-Tage-Woche, um Arbeitsplätze zu sichern, lehnen zwar nicht alle Vertreter der Arbeitgeberverbände kategorisch ab. Aber sie wollen sich auf nichts festlegen – und schon gar keinen Beitrag dazu leisten, etwa in Form eines Teilentgeltausgleichs für die Beschäftigten.
„Mehr Lohn gibt es frühestens 2022.“
Wilfried Porth, Arbeitgeberverband Südwestmetall
Eine prozentuale Erhöhung der Entgelte soll es frühestens im zweiten Halbjahr 2022 wieder geben. Damit würden die Entgelte der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie vier Jahre lang stagnieren. Denn die letzte Erhöhung der Entgelttabellen gab es 2018. Obendrein fordern die Arbeitgeber automatische Entgeltabsenkungen in ihren Unternehmen, wenn die Gewinne aus ihrer Sicht nicht reichen.
„Ein billiger Versuch, die Krise zu nutzen. Wir lassen uns davon nicht beeindrucken.“
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall.
Indiskutabel. Provokation. Kampfansage. So formulierten es die Mitglieder der Verhandlungskommissionen der IG Metall in den einzelnen Tarifgebieten.
Ganz klar: Die Arbeitgeber nutzen Corona knallhart aus. Ihr Kalkül: Wegen der Pandemie kann die IG Metall sowieso nicht streiken. Doch. Das geht. Das hat die IG Metall mit zahlreichen Aktionen in den letzten Wochen bewiesen. Ab sofort sind Warnstreiks drin.