1. Mai 2019
Gesundheit
3 Fragen an Monika Lersmacher
Die Metallerin vertritt die Interessen der Versicherten bei den Krankenkassen. Diese Arbeit ist nun in Gefahr.

In den gesetzlichen Krankenkassen bestimmen die Versicherten mit. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will dieses Recht im Kassendachverband abschaffen. Was hat er vor?

Monika Lersmacher: Er will die ehrenamtlichen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter durch hauptamtliche Kassenvorstände ersetzen. Damit macht er den GKV-Spitzenverband zu einer Art Behörde. Die Versicherten finanzieren die Krankenversicherung, dürfen aber nicht mehr mitentscheiden, wie das Geld ausgegeben wird. Das ist eine Enteignung und Entmündigung der Beitragszahlenden. Es ist undemokratisch.

 

Monika Lersmacher

Monika Lersmacher ist Versichertenvertreterin bei der AOK Baden-Württemberg (Foto: AOK Baden-Württemberg)


Warum ist es wichtig, dass die Versicherten mitbestimmen?

Als Versichertenvertreter achten wir auf gute Gesundheitsversorgung. Wenn wir durch Vorstandsmitglieder der Krankenkassen ersetzt werden, verschiebt sich der Fokus. Dann geht es mehr um Wettbewerb und Einsparung. Das ist nicht im Interesse der Versicherten, höchstens im Wettbewerbsinteresse einiger finanzstarker Krankenkassen.


Was passiert, wenn Spahns Plan Realität wird?

Dann könnten sich die Gesundheitsleistungen für Kassenpatienten verschlechtern. Die Krankenkassen würden stärker in Richtung Preiskampf ausgerichtet. Das Signal an die Versicherten wäre: Bezahlen dürft ihr, sagen dürft ihr nichts mehr. Dagegen kämpfen wir.

 


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