Monika Lersmacher: Er will die ehrenamtlichen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter durch hauptamtliche Kassenvorstände ersetzen. Damit macht er den GKV-Spitzenverband zu einer Art Behörde. Die Versicherten finanzieren die Krankenversicherung, dürfen aber nicht mehr mitentscheiden, wie das Geld ausgegeben wird. Das ist eine Enteignung und Entmündigung der Beitragszahlenden. Es ist undemokratisch.
Monika Lersmacher ist Versichertenvertreterin bei der AOK Baden-Württemberg (Foto: AOK Baden-Württemberg)
Als Versichertenvertreter achten wir auf gute Gesundheitsversorgung. Wenn wir durch Vorstandsmitglieder der Krankenkassen ersetzt werden, verschiebt sich der Fokus. Dann geht es mehr um Wettbewerb und Einsparung. Das ist nicht im Interesse der Versicherten, höchstens im Wettbewerbsinteresse einiger finanzstarker Krankenkassen.
Dann könnten sich die Gesundheitsleistungen für Kassenpatienten verschlechtern. Die Krankenkassen würden stärker in Richtung Preiskampf ausgerichtet. Das Signal an die Versicherten wäre: Bezahlen dürft ihr, sagen dürft ihr nichts mehr. Dagegen kämpfen wir.